Beschreibung
Hinter den mondänen Fassaden von Grandhotels verbergen sich Geschichten von Luxus und Untergang, von Treue und Verrat, von Sehnsucht und Abschied und von der Scheinheiligkeit des Tourismus. Moia spürt dem geheimnisvollen Zauber dieser Häuser nach. Sie besucht Grandhotels von Palermo bis Danzig und begegnet dort Menschen, die auf der Suche sind – oft ohne selbst genau zu wissen wonach: Adriana Sciascia etwa, die im Grande Albergo e delle Palme den Wurzeln ihrer sizilianischen Familie auf den Grund kommen will; die Ukrainerin, die fern ihrer Heimat im Südtiroler Tourismushotel um eine bessere Zukunft kämpft; Johanna D., die ihre Selbstachtung im weltweiten Netz verloren hat und sich im Grandhotel Misurina vor sich selbst versteckt; oder Isa Vermehren, die als Sonderhäftling des NS-Regimes ins Hotel am Pragser Wildsee gebracht wird, wo sie auf die Befreiung wartet. Wie in einem Film von Fellini fächert Waltraud Mittich vor der mondänmelancholischen Kulisse von Grandhotels brisante wie berührende Schicksale auf – ein Meisterstück vielschichtiger Erzählkunst.
Rezension
"Waltraud Mittich erzählt assoziativ, bildmächtig und zum Teil sehr poetisch."
Wiener Zeitung
„Dieses Buch braucht ernste LeserInnen, die das Dröhnen, das Rauschen, das Wispern der vielschichtigen Erzählstimme genießen können. Ich empfehle, öfter Halt zu machen, sonst könnte einem der Leseatem ausgehen.“
Bn, Christina Repolust
"Waltraud Mittichs Erzählung ist eine kluge Verflechtung von ankommenden und abreisenden Gedanken, seltsame Protagonisten werden ihrer Einmaligkeit zugeführt, indem sie ein Stück Geschichte erzählen und dann wieder verlöschen. Die große Geschichte legt sich wie ein brüchiges Dach über das kleine Alltagsgeschehen, und immer wieder regnet es Zuversicht und Melancholie. – Eine grandiose Verknüpfung von individuellen Lebensplänen und dem ungebändigten Mahlstrom der Geschichte."
Tiroler Gegenwartsliteratur, Helmuth Schönauer
"Dem Zauber von Grandhotels zwischen Palermo und Danzig spürt die in Südtirol lebende Autorin Waltraud Mittich mit großer Intensität und Poesie nach."
Kurier