Beschreibung
Im Jahr 1962 legte der italienische Schriftsteller Giorgio Bassani mit seinem "Il giardino dei Finzi Contini" ein Meisterwerk vor. Erzählt wird die Geschichte der unmöglichen Liebe eines jungen Mannes zur Ju¨din Micòl, die deportiert wird. Waltraud Mittich will geschehenes Unrecht nicht akzeptieren, stellt sich vor, dass eine Geschichte auch anders hätte ausgehen können und fu¨hrt ein halbes Jahrhundert später die Geschichte der Micòl fort, die sich fu¨r einen eigenen, weiblichen Kanon entscheidet, um Anerkennung und Freiheit zu erringen. Mit viel Empathie zeichnet sie das Leben dieser ju¨dischen Frau, die den Stern trägt, aber auch das Tuch, auf hohen Plateausohlen läuft und die Federboa um den Hals drapiert. In ihren Gärten der Finzi ist die Korrektur der Wirklichkeit möglich und die Liebe erscheint von wattierter Reinheit. Die Su¨dtiroler Autorin skizziert in ihrer Hommage an Giorgio Bassani den möglichen Lebensweg einer literarischen Figur, reflektiert über Bu¨cher, Lesen und Sprache, indem sie mehrere Erzählstimmen erklingen lässt und die Schrecken des 20. Jahrhunderts durchmisst.
Autorenportrait
Waltraud Mittich 1946 in Bad Ischl geboren, 1952 Übersiedlung nach Su¨dtirol. Studium "Lingue e letterature straniere e moderne" an der Universität Padua, anschließend Unterrichtstätigkeit. Zuletzt erschienen: Abschied von der Serenissima (Roman, edition laurin, 2014).