Beschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Theaterwissenschaft, Tanz, Note: Sehr Gut, Universität Wien (Theater,-Film- und Medienwissenschaften ), Veranstaltung: Entstehung und Frühgeschichte der Oper IV (VU), Sprache: Deutsch, Abstract: Georg Friedrich Händel - dieser klingende Name hat bis heute nichts von seiner Faszination eingebüßt. Der Opernschaffende, der auch mit Oratorien wie Der Messias, Alexanderfest und Judas Maccabaeus Weltruhm erntete, wurde von musikalischen Größen wie Mozart geschätzt. Goethe machte dem Meister ein ganz besonderes Kompliment, indem er äußerte, sich beim Hören der Werke Händels von Händelscher Geistesgewalt durchdrungen zu fühlen. Georg Friedrich Händel gehörte unbestreitbar zu den internationalen Superstars der barocken Musikszene. Sein opulent inszeniertes Begräbnis diente nicht nur der letzten Ehrenbezeugung für ein Genie, sondern ebenso zur Demonstration englischer Hochkultur. Bereits 1784, also 99 Jahre nach Händels Geburt, feierten die Engländer mit riesigem Aufwand und unter Beteiligung von 500 Musikern in der Westminster Abbey Händels 100. Geburtstag. Selbst Ende des 19. Jahrhunderts wurde der Deutsche anlässlich des Händelfestes 1883 mit 500 Orchestermusikern, 4.000 Chorsängern unter der Beteiligung von rund 87.000 Briten gefeiert. Wie konnte ein Junge aus relativ bescheidenen Verhältnissen eine dermaßen steile Karriere starten? Johann Sebastian Bach schaffte es unter ähnlichen Bedingungen nicht, das kleinstädtische Umfeld zu verlassen, wodurch sein Talent erst nach seinem Tod ans Tagelicht kam. Wie konnte sich Händel vom provinziellen Umfeld bis in die Weltmetropole London vorkämpfen, um dort für den König zu komponieren? Was machte ihn auf musikalischer Ebene so interessant, dass er die Reichen und Schönen seiner Zeit von sich dermaßen überzeugen konnte? Interessant erscheint auch die Frage, welche Verdienste ein deutscher Komponist erworben haben muss, um ein Staatsbegräbnis in der Westminster Abbey zu erhalten - ja, schließlich sogar als Bestandteil englischer Hochkultur zu gelten. Um befriedigende Antworten zu finden, zog ich biographisches Material über das Leben des Komponisten und Arbeiten über sein breit gefächertes musikalisches Lebenswerk zu Hilfe. Auffallend war, dass auch im Internet einige sehr brauchbare Quellen zu finden waren. Unter anderem gab es Artikel und Websites von Händel-Verehrern und natürlich eine stattliche Zahl von musikwissenschaftlichen Aufarbeitungen.