Beschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Psychologie - Lernpsychologie, Intelligenzforschung, Note: 1,0, Universität Rostock, Sprache: Deutsch, Abstract: Immer noch werden in der Gesellschaft behinderte Personen als nicht sonderlich begabt
angesehen. Sie haben noch immer einen besonderen Platz in der Gesellschaft, doch diesen
meist nicht aufgrund von Fähigkeiten sondern aufgrund ihrer Defizite, die es zu
kompensieren gilt. Kaum wird ein Behinderter an seinen intellektuellen Fähigkeiten
gemessen, vielmehr wird auf ihn Rücksicht genommen, sowohl in gesellschaftlicher Hinsicht
als auch in Hinsicht auf die Bildungschancen.
In diese Problematik reihen sich die Bemühungen ein, Behinderte mit nicht- behinderten
Personen sozial gleichzustellen, doch verfehlen Beschlüsse mit diesem Inhalt oftmals das
Ziel, welches sie verfolgen. So ist eine Förderung eines behinderten Menschen oftmals eine
Degradierung seiner Person, da Erlasse, wie das Behindertengleichstellungsgesetz (BGSTG),
die gehandicapten Personen meist wieder in die Sparte der Abnormalität drängen. Hier ist
auch zu erwähnen, dass in den Versuchen der Gleichberechtigung deutlich wird, dass
hauptsächlich die Erleichterung des Alltaglebens im Vordergrund steht, nicht aber die
individuelle Förderung eines Behinderten.
Dementsprechend ist die wissenschaftliche Grundlage im Bezug auf Texte, was diese
individuelle Förderung angeht, in nur sehr unzureichendem Maße gegeben. So lässt sich
selbst auf dem vom Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur verwalteten
Bildungsserver (www.bildung-mv.de) kaum etwas zur Bildungsförderung körperlichbenachteiligter
Personen finden.
Neben diesen gesamtgesellschaftlichen Problemen darf man jedoch den Einfluss der
Behinderten selbst auf ihre Behandlung nicht außer Acht lassen.
Titus Bailer, Sonderschullehrer und Doktorrand, beschreibt diesen Aspekt so: behinderte
Personen können aufgrund einer nicht entdeckten Begabung ein falsches Selbstbild und
Selbstkonzept entwickeln, wodurch auch ihnen selbst eine Fehleinschätzung inne liegt.
Dieses mangelhafte Selbstkonzept führt er jedoch auf den langen Einfluss der Gesellschaft
zurück, womit er die Definition von Sander bestärkt.
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