Beschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Geschichte Europa - Deutschland - Nationalsozialismus, II. Weltkrieg, Note: 1,3, Universität Karlsruhe (TH), Sprache: Deutsch, Abstract: Die Rolle des Beamten und der Verwaltung in der Zeit des Nationalsozialismus zählt zu den wenigen Bereichen, die in der Geschichtswissenschaft noch nicht umfassend aufgearbeitet wurden. Jedoch gehörte die Administration zu den Kriterien, die maßgeblich die Herrschaft Hitlers stabilisierten und gewährleisteten. Es stellt sich die Frage, wie sich die Machthaber die Loyalität der Beamten sicherten, sie respektive erzwangen. Dem Gesetz zur Wiederherstellung des deutschen Berufsbeamtentums kommt bei der Betrachtung dieser Frage eine gewichtige Bedeutung zu, da dieses das Instru-ment der Konstituierung der nationalsozialistischen Herrschaft im behördlichen Sinne darstellte. Diese Arbeit soll eine Übersicht über die wesentlichen Bestimmungen des Berufsbe-amtengesetzes geben, die Folgen für die betroffenen Personengruppen aufzeigen und versuchen den Inhalten des BBG eine Bewertung zu geben. Es konnte nur in sehr begrenzten Maße auf die einzelnen Paragraphen eingegangen werden, eine vollständige Analyse ist im Rahmen dieser Arbeit nicht zu leisten. Die wichtigsten Inhalte sind kurz aufgezeigt und werden in ihrer Wirkung beschrieben. Auf eine ausführliche Darstellung der Vorgeschichte des Beamtenapparats in der Weimarer Republik, sowie die Rolle des Deutschen Beamtengesetzes ab 1937 mußte ebenfalls verzichtet werden. Der Stand der Forschung hat sich seit den neunziger Jahren verbessert, da eine Viel-zahl der Akten durch die Öffnung der Archive im Osten Deutschlands zugänglich wurden. Wissenschaftlich erschlossen wurden die Bestände allerdings nur marginal. Die Forschung tendiert bislang zu Darstellungen, die das Beamtentum von Beginn seiner Entstehung bis zum heutigen Zeitraum dokumentieren und daher nicht explizit auf bestimmte Problemkomplexe eingehen können. Dahingehend sind die Werke Thieles und Hattenhauers zu nennen, welche die wichtigsten Entwicklungslinien andeuten, aber eher als Einstieg in die Thematik zu sehen sind. Als Standartwerke gelten die Arbeiten von Mommsen und Mühl - Benninghaus, wobei letztere auf Mommsen aufbaut und ihn durch die veränderte Quellenlage ergänzt.