Beschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,5, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg (Germanistisches Seminar), Veranstaltung: vom Sturm und Drang bis zur Klassik, Sprache: Deutsch, Abstract: EinleitungAusgangspunkt dieser Arbeit ist ein Kommentar Goethes über die Tasso Rezension von Jean-Jacques Ampére im Globe des Jahres 1826. In einem Gespräch mit Eckermann vom 03. Mai 1827 bemerkte Goethe zu der französischen Beurteilung folgendes:Er hat den abwechselnden Gang meiner irdischen Laufbahn und meiner Seelenzustände im tiefsten studiert und sogar die Fähigkeit gehabt, das zu sehen, was ich nicht ausgesprochen und was sozusagen nur zwischen den Zeilen zu lesen war. Wie richtig hat er bemerkt, dass ich in den ersten zehn Jahren meines weimarischen Dienst- und Hoflebens so gut wie gar nichts gemacht, dass die Verzweiflung mich nach Italien getrieben, und dass ich dort, mit neuer Lust zum Schaffen, die Geschichte des Tasso ergriffen, um mich in Behandlung dieses angemessenen Stoffes von demjenigen freizumachen, was mir noch aus meinen weimarischen Eindrücken und Erinnerungen Schmerzliches und Lästiges anklebte. Sehr treffend nennt er daher auch den Tasso einen gesteigerten Werther.1Nicht wenigen Literaturwissenschaftlern gab besonders der letzte Satz dieses Kommentars Anlass zu weitreichenden Interpretationen und formellen Analysen, um die gewaltige Aussagekraft dieser Worte zu erfassen und aufzuzeigen. Auch in dieser Arbeit soll erarbeitet werden, wie und worauf Goethe seine Formulierung des gesteigerten Werthers bezogen haben könnte. Dabei soll zunächst dem Begriff der Steigerung besondere Aufmerksamkeit zukommen, von dessen Bedeutung alle weiteren Interpretationsansätze abhängig sind. Im Weiteren soll dann unter Berücksichtigung des Inhalts der beiden Werke darauf eingegangen werden, welche Art von Schlüssen man aus jener Bemerkung ziehen kann und auf welche Aspekte seiner beiden Werke Goethe seine Worte bezogen haben mag.
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