Beschreibung
Zeitgenössische IT-Sicherheit operiert in einer Überbietungslogik zwischen Sicherheitsvorkehrungen und Angriffsszenarien. Diese paranoid strukturierte Form negativer Sicherheit lässt sich vom Ursprung der IT-Sicherheit in der modernen Kryptografie über Computerviren und -würmer, Ransomware und Backdoors bis hin zum AIDS-Diskurs der 1980er Jahre nachzeichnen. Doch Sicherheit in und mit digital vernetzten Medien lässt sich auch anders denken: Marie-Luise Shnayien schlägt die Verwendung eines reparativen, queeren Sicherheitsbegriffs vor, dessen Praktiken zwar nicht auf der Ebene des Technischen angesiedelt sind, aber dennoch nicht ohne ein genaues Wissen desselben auskommen.
Autorenportrait
Marie-Luise Shnayien ist am Institut für Medienwissenschaft der Ruhr-Universität Bochum assoziierte Postdoc und war zuvor Kollegiatin am interdisziplinären NRW-Forschungskolleg 'SecHuman - Sicherheit für Menschen im Cyberspace'. Zu ihren Forschungsschwerpunkten zählen digitale Kulturen und Infrastrukturen, politische Affekte, Mathematikphilosophie sowie die Intersektion von Gender, digitalen Medien und Queer Theory. Sie ist Mitglied des DFG-Forschungsnetzwerks 'Gender, Medien und Affekt' und Ko-Koordinatorin des 'Forum Digitalisierung' der Gesellschaft für Medienwissenschaft.