Beschreibung
Im Zeitalter der digitalen Automatisierung wird Kreativität die Gesellschaft von morgen entscheidend gestalten. Dennoch sind empirische Ansätze, welche die tagtägliche Herbeiführung, Verhandlung und Förderung von Kreativität untersuchen, bislang rar. Dieses Buch liefert einen interaktionslinguistischen Beitrag zum Phänomen der Kreativität und bildet die Analyse von über 550 Stunden Videomaterial von nicht elizitierten, kollaborativen Konstellationen in Werbeagenturen ab. Der Autor entwickelt in seiner Studie eine induktive, interaktionslinguistisch anschlussfähige Definition von Kreativität sowie ein makrostrukturelles Modell der Aushandlungs- und Zuschreibungsprozesse von Kreativität. Dadurch ermöglicht das Buch nicht nur einen einzigartigen Einblick in die Prozesse der Kreativwirtschaft, sondern bietet durch seinen in der multimodalen Interaktionsanalyse verorteten methodischen Zugang auch zahlreiche Anknüpfungspunkte für weitere Forschungsvorhaben.
Autorenportrait
Robert Reinecke hat in Zürich und Berlin Deutsche Sprach- und Literaturwissenschaften, Medienwissenschaften sowie Philosophie studiert. Er war HPSL-Stipendiat an der Universität Basel und promovierte dort in angewandter Linguistik.