Beschreibung
Die Wilden Cliquen Berlins erregten in den letzten Jahren der Weimarer Republik großes Aufsehen. Viele ihrer Zeitgenossen sahen in den provokativ auftretenden devianten Jugendgruppen eine Manifestation der sozialen, moralischen und politischen Not. Dabei stellten die Wilden Cliquen eine Jugendkultur dar, die deutlich älter war als die damalige Krise. Diese Arbeit rekonstruiert anhand zahlreicher neu erschlossener Quellen erstmals deren gesamte Geschichte. Diese beginnt bereits während des Ersten Weltkrieges mit den «Wilden Wandervögeln». Durch die ausführliche Darstellung der Anfangsjahre der Wilden Cliquen werden zugleich manche extreme Entwicklungen der späteren Krisenjahre relativiert. Auch bisher nicht beachtete Selbstzeugnisse spielen dabei eine wichtige Rolle.
Autorenportrait
Jonas Kleindienst studierte Geschichte und Prähistorische Archäologie an der Freien Universität Berlin.
Rezension
«Jonas Kleindienst hat mit diesen anregend geschriebenen Buch historische Pionierarbeit geleistet, weil er die Geschichte der Wilden Cliquen nicht durch die Brille von Justiz, Polizei sowie Fürsorgeanstalten erzählt, sondern sie ernst nahm und Originaldokumente von ihnen zitiert und veröffentlicht.» (Peter Nowak,
onlinezeitung)
Inhalt
Inhalt: Jugend im Ersten Weltkrieg – Wandervogel und «Wilde Wandervögel» – Etablierung einer Jugendkultur – Der Rote Wanderring – Der Freie Wanderring – Verhältnis der Wilden Cliquen zu KPD und Nationalsozialisten – Cliquen als Gegenstand der Jugendfürsorge – Jugendnot während der Weltwirtschaftskrise. Inhaltsverzeichnis