Beschreibung
Sieht man von den Lettres persanes (Perserbriefen) ab, die Montesquieu im Jahr 1721 sofortige Bekanntheit und sogar Ruhm zunächst in Frankreich und nachfolgend in ganz Europa eintragen, so ist von seinem dichterischen Werk sonst nichts bekannt. Alle haben seinen Namen schon gehört. Wollte man aber weiter danach fragen, wer der Mann war, was er geschrieben und von welchen Stürmen seiner Zeit er sich hat bewegen lassen, dann würde man allenfalls stammelnd das Wort "Gewaltenteilung" als Antwort bekommen. Mehr kommt selten, meist sehr viel weniger. Als kritischgalanter Dichter ist Montesquieu jedenfalls ganz unbekannt. Grund genug, sich ihm zu widmen und sein belletristisches Werk vorzustellen. Von der Seelenwanderung in der Wahrhaftigen Geschichte bis zur erotisierenden Liebesgeschichte im Tempel von Gnidos bis hin zur fiktiven Rechenschaft, die der römische Diktator Sulla dem Philosophen geben muss.
Autorenportrait
Alfred J. Noll: Geboren 1960 in Salzburg. Studium der Rechtswissenschaft und Soziologie. Seit 1992 Rechtsanwalt in Wien mit den Schwerpunkten Urheber- und Medienrecht. - Zahlreiche Veröffentlichungen, zuletzt Der rechte Werkmeister. Martin Heidegger nach den Schwarzen Heften (Köln 2016) und John Locke und das Eigentum (Wien 2016). Österreichischer Staatspreis für Kulturpublizistik 2016.