Beschreibung
John Lockes 1689 veröffentlichter Second Treatise of Government ist ein zentraler Text der modernen Politischen Theorie. Bis heute gilt der Traktat als grundlegend und wird (meist ungelesen) gefeiert und verehrt. In ihm steht die Bedeutung des Privateigentums als Konstitutionsbedingung liberaler Demokratien im Mittelpunkt, Locke lieferte die politisch-juristische Standardtheorie des siegreichen Kapitalismus. Alfred J. Noll zeichnet in seiner kritischen Einführung zum einen die sozialen und politischen Rahmenbedingungen der Entstehungsepoche nach, andererseits analysiert er den Bedeutungsgehalt sowie die Grenzen des Lockes'schen Entwurfes. Die faktenreiche Analyse führt uns ins Herz der bürgerlichen Demokratie und zeigt plastisch die strukturellen Koordinaten auf, die emanzipatorisches politisches Handeln innerhalb dieser sozialen Ordnung begrenzen. Im Anhang findet sich Friedrich Engels' schwer zugängliche Jugendschrift Die Lage Englands III: Die englische Constitution (1844), in der sich Engels mit der englischen Wirklichkeit und den nicht erfüllten Versprechungen Lockes befasst.
Autorenportrait
Alfred J. Noll, geboren 1960 in Salzburg. Rechtsanwalt und Universitätsprofessor für Öffentliches Recht und Rechtslehre in Wien. Gründer und (Mit-)Herausgeber des 'Journals für Rechtspolitik', Mitglied des wissenschaftlichen Beirats der Zeitschriften 'Juridikum' und 'Medien und Recht'. Zahlreiche Veröffentlichungen, zuletzt: 'Der rechte Werkmeister. Martin Heidegger nach den ,Schwarzen Heften'' (Köln 2016) und 'Wenigstens irritieren' (Wien 2016).