Beschreibung
Dass Insider Mediatoren eine wichtige Rolle in Friedensprozessen spielen, ist unumstritten. Eine systematische Aufarbeitung ihres Mehrwerts in der internationalen Konfliktbearbeitung ist jedoch bisher ausgeblieben. Diese Lücke vermag die vorliegende Ausarbeitung zu schließen. Auf Grundlage der wesentlichen Eigenschaften von Insider Mediatoren wird ihr struktureller Bedarf in Friedensprozessen anhand zweier theoretischer Bezugsrahmen herausgearbeitet: Verhandlungstheoretische und sozial-psychologische Erklärungsansätze für Konfliktursachen sowie das Vorliegen gewisser Charakteristika von Gegenwartskonflikten, die den Einsatz von Alternativen zu "Outsider" Mediatoren strukturell begünstigen. Hierdurch entstehen neue Zugänge und Quellen zur Figur des Insider Mediators, aus denen teils bekannte, aber auch teils neue Erkenntnisse generiert werden, die für die Gestaltung von Friedensprozessen von Vorteil sein könnten. Ein weiteres Anliegen dieser Arbeit ist, das immanente Probleme des Verlusts der Parteilichkeit von Insider Mediatoren systematisch darzustellen. Hierzu werden strukturelle Probleme und Gegenmaßen aufgezeigt, die für weitere Forschung zu diesem Thema fruchtbar sein könnten.