Beschreibung
Im Kontext nordamerikanischer Literatur bieten Schriftsteller*innen aus marginalisierten Gruppen Gegenerzählungen an, um dem Schweigen, das die Kolonialgeschichte der kulturellen Ausgrenzung strukturiert, Widerstand zu leisten. Während diese stillgelegten Perspektiven der Geschichte erstmals angesprochen werden, machen Gayatri Spivak, Trinh T. Minh-ha und Toni Morrison auf die Unbeschreiblichkeit der Vergangenheit aufmerksam und warnen vor einem unkritischen Umgang mit Sprache als einem vermeintlich natürlichen Weg zu Gerechtigkeit und Ermächtigung. Literarische Projekte, die den Anspruch erheben, verschwiegene und ausgelöschte Systeme der Wissensproduktion zur Sprache zu bringen, stehen damit vor einem Paradox. Das eigene Medium der Artikulation ist mit den gleichen Strukturen des Schweigens und der Exklusion behaftet, denen es sich eigentlich zu widersetzen versucht.
Autorenportrait
Born in Shanghai, China, Xin Li is doing her postdoctoral research at University of Bayreuth, Germany. She holds a PhD in transcultural Anglophone studies. Her dissertation is entitled Saying the Unsayable - Poethics of Silence in Contemporary North American Narratives. Her fields of research include postcolonial literary studies, gender studies, intersectional studies, posthuman studies. Her recent publications includes Unmaking Silence & FutureS in the Midst of The Passing Dreams of Choice in Passages: Metaphors, Narratives and Concepts (2023) published by UCL Press. Xin Li was a visiting scholar at University College London and is currently teaching intersectionality and gender studies at the University of Bayreuth. She serves as co-speaker of Network on Gender, Queer, Intersectionality and Diversity at the University of Bayreuth.