Beschreibung
Diese Darstellung bietet eine umfassende Erklärung für die Entstehung und Verbreitung von Korruption durch das Herausarbeiten der zuerst normativen und in zweiter Linie der strukturellen Voraussetzungen für die Intensität und der Verbreitung von Korruption. Dabei werden sowohl Unterschiede im Korruptionsausmaß zwischen Gesellschaften als auch Änderungen in derselben Gesellschaft betrachtet. Dadurch wird es möglich, "hinter" die üblichen Erklärungen zu gehen und die soziale Basis aller Korruptionshandlungen herauszuarbeiten, weil Korruption eine soziale Handlung ist. Die Analyse zeigt, dass und warum Korruption in allen staatlich organisierten Gesellschaften vorkommt. Man kann nur hoffen, Korruption zu begrenzen, aber nie sie ganz zu beseitigen. Für die Praxis bedeutet das eine mögliche Präzisierung der Bekämpfungsansätze und die Abkehr von rein technokratischen Strategien. Das Buch gliedert sich in sieben Kapitel, in denen verschiedene Korruptionserklärungen analysiert und eine neue, konsistente Definition mit einer Theorie dargestellt werden. Dann werden Struktur und Dynamik von Korruption analysiert und eine Reihe von Beispielen gegeben.
Autorenportrait
Hartmut Schweitzer wurde 1940 in Hamburg geboren. Er studierte Soziologie, Ethnologie, Politologie, Agrarwissenschaften/Entwicklungspolitik und Psychologie in Kiel und Heidelberg und promovierte 1968 in Soziologie. Nach längerer Tätigkeit in der Marktforschung ab Mitte 1969 wurde er im Frühjahr 1974 Leiter des Planungsstabs des Rektorats der Ruhr-Universität-Bochum. Zum Sommersemester 1974 wechselte er als Dozent für Soziologie an die Pädagogische Hochschule Rheinland in die Abteilung Bonn. Ab 1982 übernahm er den Soziologieunterricht im Seminar für Orientalische Sprachen an der Philosophischen Fakultät an der Universität Bonn. Deswegen reiste er häufig nach China und Ostasien und hatte längere Aufenthalte in Hongkong. An der Universität Marburg habilitierte er mit einer empirischen Arbeit. Seit 1998 ist er Leiter der Abteilung Soziologie im Seminar für Orientalische Sprachen und seit 2008 Mitglied im Institut für Korruptionsprävention (IfKp e.V.) (www.korruptionspraevention.eu.).