Beschreibung
Die Idee der Selbstgesetzgebung, auf die sich ein Großteil der Demokratie- und Verfassungstheorie stützt, ist haltlos geworden. Die Legitimation von Herrschaft durch den souveränen Willen des Volkes wird unterminiert durch ein Recht, das sich aus den grenzüberschreitenden Verstrickungen verschiedener Rechtsordnungen bildet.
Johannes Haaf unternimmt eine Neubestimmung des Verhältnisses von Recht, Herrschaft und Demokratie in der transnationalen Konstellation. Er greift dazu auf Claude Leforts Konzeption der Menschenrechte zurück. Sie können als ein Medium demokratischer Repräsentation auch im Kontext der jeweiligen Entgrenzungsformen wirksam werden, die den Prozess transnationaler Rechtserzeugung prägen. Die Studie zeigt, dass das Verhältnis von subjektiver Berechtigung und demokratischer Befähigung neue Wege der Formalisierung von Teilhabemöglichkeiten erfordert.
Autorenportrait
Johannes Haaf ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Professur für Rechts- und Verfassungstheorie am Institut für Politikwissenschaft der TU Dresden. Er studierte Politikwissenschaft mit dem Schwerpunkt Politische Theorie in Freiburg und Frankfurt/M. und wurde 2023 an der TU Dresden promoviert.