Beschreibung
Florenz 1442. Die Medici beherrschen die Stadt, ihr Wort ist Gesetz. Widersacher werden aus dem Weg geräumt, Anders denkende verfolgt. In dieser Atmosphäre von Misstrauen und Verrat gerät der junge Kopist Matteo gleich zweifach in Bedrängnis. Nach dem Tod des Vaters hat er eine Familienpflicht zu erfüllen: Er muss ein altes Buch bewahren, das seit Generationen vom Vater auf den ältesten Sohn übergeht. Die Verfasser dieses Libro dei C sind unbekannt, seine Sprache versteht niemand. Der Überlieferung nach wird die Schrift sich offenbaren, wenn die Zeit reif ist. Dann wird das Buch die letzte, entscheidende Waffe gegen das Böse sein. Matteo aber glaubt nicht an den Teufel und die düstere Weltsicht seiner Vorväter. Seine Träume sind von ganz anderer Art: eine eigene Werkstatt, ein eigenes Haus. Doch der Lohn eines Kopisten ist bescheiden. Verlockend daher der unverhoffte Auftrag des Patriziers di Adimari. Er soll die Traumbilder seiner Tochter Evelina aufzeichnen: bizarr poetische Visionen von Wurzelwesen, ungekannten Pflanzen, Tieren und Königinnen, die nackt in Blütenkelchen baden. Eine Welt der Frauen, eine 'schöne Welt, bewegt von Liebe'. Diese Visionen aber sind gefährlich, denn zu stark stehen sie im Widerspruch zur kirchlichen Doktrin, zu sehr bedrohen sie die Macht Cosimo de' Medicis. Ungute Zeichen verdichten sich, auf dem Pergament wie in den dunklen Gassen von Florenz. Am Ende bleibt dem Kopisten nur sein Handwerk, um sich und die schöne Evelina zu retten, ihre Bilder und das Libro dei C
Autorenportrait
Astrid Dehe und Achim Engstler bilden seit 2008 ein Autorenpaar. Nach Projekten zum Aphorismus und zum Tagebuch schreiben erschien 2011 ihr erstes gemeinsames Buch, der Essayband Kafkas komische Seiten. 2013 folgte ihr belletristisches Debüt, die Novelle Auflaufend Wasser, ein Jahr später ihr erster Roman, Nagars Nacht. 2015 veröffentlichten sie einen weiteren Band mit Essays, Kafkas dunkle Augen (Bernstein Verlag). Astrid Dehe und Achim Engstler sind Mitglieder des PEN-Zentrums Deutschland.