Beschreibung
Die Erfahrungen des Lebens, frühere Traumatisierungen und Identifizierungen mit Bezugspersonen prägen den Umgang mit dem eigenen Altern.Die Psychoanalyse bietet die Möglichkeit, solche meist unbewussten Verknüpfungen zu erkennen und ihrem negativen, manchmal sogar selbstdestruktiven Einfluss zu begegnen.Die Kunst, dem Alter zu begegnen, bedeutet, durch Vorausschau und antizipierendes Verhalten rechtzeitig die Fallen zu vermeiden, die das Altern unweigerlich stellt, Antworten auf die unvermeidbaren Belastungen zu finden und eine bessere Lebensqualität zu erreichen.Der Autor hatte als Arzt und Klinikleiter die Möglichkeit, über viele Jahre junge und alte Menschen zu behandeln und die spezifischen Probleme der Älteren zu erkennen. So ließen sich oft die Vorgeschichten von Erkrankungen in der Biographie der PatientInnen finden. Therapeutische Intervention konnte die unbewusste Ebene der verborgenen Alternsprozesse aufzeigen und durch Bewusstmachung Alternativen entwickeln, besser mit dem Altern zurechtzukommen.
Autorenportrait
Helmut Luft, Dr., geboren 1924, ist ehemaliger Nervenarzt und Psychoanalytiker. Seit 1994 Mitarbeit im Kasseler Arbeitskreis "Psychoanalyse und Altern". Zahlreiche Publikationen in Fachzeitschriften.
Inhalt
InhaltEinleitung1.Stirb und Werde - Altern als materiell-biologisches und als menschliches SchicksalMaterielles AlternBiologisch-animalisches AlternLebens- und TodestriebeAltern als menschliches SchicksalDie Vermessung des Alterns2.Vita humana - Dynamik und MetaphernGeburt und Jugend - Entwicklung des Mensch(lich)enDas wirkliche Alter - Verlust und GewinnDer alternde Körper als Organisator der Vita reductaVorteile menschlichen AlternsAbbaukurve und Reifungskurve - die Geometrie des SchicksalsVergänglichkeit als finaler OrganisatorDem Schicksal begegnen3.Psychisches Leben im Wandel der Altersphasen - Denken, Wünschen, TräumenPsychisches Leben in Kindheit und Jugend - Träume und MärchenPsychisches Leben bei Älteren - Äquivalente und TräumeTräume im Alter4.Affekte und Emotionen - vom Instinktkreis zu Humanisierung und AtaraxieArchaische AffekteBeiträge der Psychoanalyse über AffekteDer Schock der Vergänglichkeit - die Einleitung des AlternsDie Humanisierung archaischer AffektePsychosomatik der Affekte - der geheimnisvolle Sprung vom Affekt zum InfarktDie Kunst, angemessen mit Affekten umzugehen5.Die ganze Welt ist Bühne - die Lebensphasen als Rollenspiele Vom Wert des TheatersSophokles (496-406 v. Chr.) - Liebling der GötterWilliam Shakespeare (1564-1616) - Genie für alle ZeitenVon Sophokles zu Shakespeare - ein ZivilisationsschrittRollenspiel und Lebenskunst6.Klinikpatienten - Jung und AltErfahrungen mit AlterskohortenDie Entdeckung der Alten (61-81 Jahre) - "der größte Gegensatz"Klinikaufenthalt als Förderung guten Alterns7.Lebensphasen einer Wissenschaft - Jugend und Altern der Psychoanalyse FreudsDer junge FreudGenerationenkonflikte - aus Schülern werden Dissidenten (1911-1924)Regression in archaische und UrkonflikteDer ältere Freud 1915-1932 (60.-76. Lebensjahr)Altern und Tod 1933-1939 (77.-83. Lebensjahr)8.Psychoanalyse im 21. Jahrhundert - eine Wissenschaft für alle LebensalterFreud heute - lebendig oder vergessen?Der Aufschwung der Psychoanalyse von Älteren - die erfolgreiche GegenbewegungÜberwindung anachronistischer VorurteileDie Kompetenzerweiterungen der nachfreudianischen Psychoanalyse9.Zoon politikon - im Spannungsfeld des ZeitgeistesAlterskohorten als ethnische GroßgruppenVom Zeigeist geprägte AlterskohortenDas Zoon politikon im Alter10.Die Kunst des würdigen AbgangsEinstimmung auf AltersproblemeProbleme alternder PsychoanalytikerInnenJung in Alt - Werde, der du bistVitae humanae finisDie Zeit nimmt und die Zeit gibt - der gelebte AugenblickKühl weht die EwigkeitLiteratur
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