Beschreibung
Versehrtenturnen, Taubstummenturnen, Blindensport, Behindertensport, Gehörlosensport, paralympischer Sport die Bezeichnungen mögen sich in den letzten 150 Jahren geändert haben, doch das Phänomen ist gleich geblieben: Menschen mit unterschiedlichen Formen von Beeinträchtigungen möchten sich bewegen, gemeinsam oder alleine Sport treiben und Erfolge über sich und andere feiern.Bereits in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts organisierten sich in Deutschland erste Turnvereine für Menschen mit Behinderungen.Die wechselvolle Geschichte des Behindertensports von seinen Anfängen im Kaiserreich über die Weimarer Republik und den Nationalsozialismus bis in die beiden Deutschlands nach 1945 erzählt jetzt das neue Buch des Historikers und Volkskundlers Bernd Wedemeyer-Kolwe. Es wurde initiiert vom Deutschen Behindertensportverband, der in diesem Jahr sein 60-jähriges Bestehen feiert. Damit bildet das Werk nicht nur die erste Gesamtdarstellung des deutschen Behindertensports, sondern ist auch eine der ersten unabhängigen Studien, die ein deutscher Sportverband zu seiner Geschichte in Auftrag gegeben hat.
Autorenportrait
Der Sporthistoriker und Volkskundler Dr. Dr. Bernd Wedemeyer-Kolwe ist außerplanmäßiger Professor an der Universität Göttingen und Wissenschaftlicher Leiter/Geschäftsführer des Niedersächsischen Instituts für Sportgeschichte in Hannover.
Inhalt
EinleitungI Die Vorgeschichte des modernen Behindertensports1. Zivilbehindertensport im Kaiserreich und in der Weimarer Republik2. Kriegsversehrtensport im und nach dem Ersten Weltkrieg3. Behindertensport im Nationalsozialismus von 1933 bis 19394. Versehrtensport im Zweiten Weltkrieg (19391945)4.1 Versehrtensport in der Wehrmacht4.2 Versehrtensport in der SS4.3 Das ReichsversehrtensportabzeichenII Die Entwicklung des Versehrten- und Behindertensportsin den westdeutschen Besatzungszonen und in der Bundesrepublik Deutschland (19451990)1. Die Situation der Menschen mit Behinderungen in den ersten Nachkriegsjahren und in der frühen Bundesrepublik2. Sport und Versehrtensport in den unmittelbaren Nachkriegsjahren2.1 Die Anfänge des vereinsorganisierten Versehrtensports2.2 Die Gründung und Etablierung der Landesverbände2.2.1 Organisation und Betreuung der frühen Versehrtensportgruppen2.2.2 Die Gründung der Landesverbände2.2.3 Aufgaben der Landesverbände2.2.4 Mitgliederprofile und Mitgliederentwicklung3. Der Bundesverband DBS3.1 Die Gründung der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Versehrtensport3.2 Von der ADV über die DVS zum DBS3.3 Problemlagen3.3.1 Generationskonflikte und Vergangenheitsbewältigung3.3.2 Interessenskonflikte und das Problem der GruppenheterogenitätIII Die Entwicklung des Versehrten- und Behindertensports in der Sowjetischen Besatzungszone/DeutschenDemokratischen Republik (19451990)1. Die Situation der Menschen mit Behinderungen in den Nachkriegsjahren2. Sport und Versehrtensport in der SBZ und in der frühen DDR3. Von der Sektion Versehrtensport zum DVfV (19531959)4. Der DVfV bis zum DTSB-Förderbeschluss (19591975)5. Die letzte Phase des DVfV (19751989/90)IV Der DBS nach 1990: Resümee und AusblickAnmerkungenQuellen und LiteraturAbkürzungsverzeichnis
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