Beschreibung
"Die Demokratisierung der Wirtschaft ist so unsinnig wie eine Demokratisierung der Schulen, der Kasernen und der Zuchthäuser." (Industriekurier 7.10.1965)
"Die Demokratisierung der Wirtschaft ist notwendig, weil anders nicht verhindert werden kann, dass es in absehbarer Zeit in immer mehr Staaten der Welt demokratische Mehrheiten für sozialdarwinistische und faschistische Parteien geben wird." (Hans See)
Hans See beschreibt, wie Verantwortliche der Wirtschaft, auch wenn sie sich - und wir sie - als Demokraten und ehrliche Unternehmer bzw. Manager sehen, bedenkenlos demokratische Institutionen und Rechte in Frage stellen, wenn diese die unternehmerische Betätigungsfreiheit im Interesse des Gemeinwohls und der sozialen Gerechtigkeit einzuschränken versuchen. Sie missbrauchen ihre unkontrollierte Macht und veranlassen schwere und schwerste Wirtschaftsverbrechen, bestechen und erpressen demokratisch gewählte Regierungen und Abgeordnete, kaufen Wissenschaftler, Parteien, Publizisten, Sportler und Künstler, um ihre Verbrechen zu kaschieren, zu legitimieren und zu legalisieren. Und wo dies nicht gelingt, schrecken sie vor keiner Gesetzesumgehung, keinem Gesetzesbruch, keiner Bürger- und Menschenrechtsverletzung zurück. Doch jeder Gesetzesbruch der Konzernwirtschaft untergräbt die innere und äußere Sicherheit und verhindert die Entwicklung einer längst notwendigen und möglichen sozialökologisch ausgerichteten Wirtschaftsdemokratie.
Autorenportrait
Hans See, Jahrgang 1934, war Prof. der Sozialwissenschaften mit Schwerpunkten Sozialpolitik und Wirtschaftskriminologie an der FH-Frankfurt a.M. 1991 gründete er die Bürger- und Menschenrechtsorganisation Business Crime Control e.V. (BCC) und war von 1991-2007 und 2009-2011 deren Vorsitzender. See schrieb Bücher und Aufsätze über parteienstaatliche und innerparteiliche Demokratie, Gesundheitswesen, Krankenhausreform, Selbstverwaltung, Kommunalpolitik sowie sozialschädliche und demokratiefeindliche Wirtschaftsverbrechen.
Inhalt
INHALT
Vorwort9
Einführung: Wirtschaft zwischen Demokratie und Verbrechen 31
I.Kapital-Demokraten bekämpfen die Demokratisierung51
1.Mitbestimmung als Weg zur Selbstbestimmung - Eine kritische
Betrachtung53
2.Sozialpartnerschaft 73
II.Das Rollback des Sozialstaats 103
3.Die käufliche Demokratie - Flick-Spendenaffäre und
Parteienfinanzierung 105
4.Die Grenzen des "anderen Fortschritts" - Opposition nach der
Verkehrt-Wende 129
III.Die Wende zur neoliberalen Marktdiktatur 147
5.Wirtschaftsverbrechen - Der innere Feind der sozialen Marktwirtschaft und
der Demokratie 149
IV.Wiedervereinigung oder Anschluss?161
6.Die Durchdringung der legalen Wirtschaft durch das Organisierte
Verbrechen 163
7.Kulturelle Dominanz und kulturelle Toleranz 185
8.Sechs Thesen zum Thema: Kriegskredite oder: Kann Geld demokratisch
kontrolliert werden? 191
9.Wirtschaftsverbrechen und Innere Sicherheit196
10.Wirtschaft und Politik im Spannungsfeld der Korruption 207
V.Die Globalisierung kapitalistischer Freiheit und Demokratie221
11.Geldmacht Deutschland? 223
12.Korruption und Wirtschaftsverbrechen 244
13.Wie bedroht ist unsere Gesellschaft? - Eine Schadensanalyse 252
14.Wirtschaftskriminalität, organisierte Kriminalität und Korruption - Die
inneren Feinde der sozialen Marktwirtschaft und der Demokratie 270
15.Ist zum Schutz vor der Organisierten Kriminalität eine Beschränkung der
bürgerlichen Freiheit notwendig? 302
VI.Globalisierung oder doch nur Imperialismus?327
16.Kriminelle Weltökonomie gegen sozialstaatliche Demokratie 329
17.Über den demokratischen Imperialismus globalisierter Kapitalmacht und die
nationalstaatlich-sozialkapitalistischen Demokratien 342
18.Wirtschaftsverbrechen im Zeitalter der Globalisierung357
VII.Eine dritte Aufklärung ist überfällig 381
19."Wie unabhängig ist Transparency International Deutschland?"
Streitgespräch zwischen Hans See (BCC) und Peter von Blomberg (TI)
383
20.Die Grenzen der abendländischen Aufklärungen - Eine Laudatio auf Jean
Ziegler 407
VIII.Vorläufiges Fazit: Grundzüge einer Kritik der kriminellen Ökonomie 417
Literaturverzeichnis 455
Personen- und Sachregister 466
Quellennachweise479
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