Beschreibung
Der Tiefenpsychologe und Psychotherapeut hat viele Gründe, sich mit Goethe zu beschäftigen. Sigmund Freud etwa zitierte den Weimaraner an allen Ecken und Enden, und man meint zu spüren, dass er sich mit „dem Alten“ – wie er ihn zu nennen pflegte – mächtig identifiziert hat. Auch Alfred Adler äußerte, für seine Menschenkenntnis habe er manche Vorläufer und Anreger gehabt, wobei er namhaft machte: die Märchen, die Bibel, Shakespeare, Dostojewski und Goethe.
Abgesehen von dieser Haltung der Gründerväter gibt es zahlreiche andere Gründe für den Seelenarzt, sich an Goethes Persönlichkeit und an seinem Werk Ermutigung und Bestärkung für seinen schwierigen Beruf zu holen. In der Lebensführung und den Schriften des Dichters steckt viel Gesundheit: Da ist nichts angekränkelt von Unvernunft und Lebensverneinung, so dass man in diesem Kosmos des Humanen Freude und Heiterkeit gewinnt, die man für das psychotherapeutische Wirken benötigt.
Inhalt
Zum Geleit 5
Der junge Goethe 7
Grundlegende Komponenten von Goethes Persönlichkeit in den Kindheits- und Jugendjahren 17
Goethes Lebensstil 26
Warum blieb Goethe in Weimar? 39
Goethe in der Mitte des Lebens 50
Die Tragik des alten Goethe 62
Werkanalyse
Goethes Italienische Reise 75
Wilhelm Meisters Lehr- und Wanderjahre 88
Die Wahlverwandtschaften 98
Dichtung und Wahrheit und das Problem der Autobiographie 110
Goethes Faust 122
Literatur 140