Beschreibung
Ärztin: Wie geht es Ihnen? Patient: Ich bin im Durcheinandertal. Ärztin: Wie poetisch Sie das ausdrücken. Patient: Wissen Sie, was ich anspreche? Ärztin: Sie meinen den Roman 'Durcheinandertal' von Friedrich Dürrenmatt. Patient: Schön, dass Sie den kennen. Sie sehen, ich bin weder dürr noch matt. Die Volkskrankheit Demenz verunsichert zutiefst. Die regelmäßigen Meldungen von neuen, endlich wirksamen Medikamenten wecken Hoffnungen auf den medizinischen Durchbruch - doch nach wie vor gibt es keinen Wirk- stoff, der diese Krankheit heilen kann. Es ist deshalb wichtig, den vielen direkt und indirekt Betroffenen auf fundierter Basis zu zeigen, was tatsächlich hilft. Im vorliegenden Buch 'demenz.' nennen namhafte Expert:innen die bisher bekannten Fakten beim Namen und erläutern, was es damit auf sich hat. Betroffene und Angehörige berichten von 'ihrer' Demenz und was sie mit ihrem Leben macht. Renommierte Autor:innen vermitteln Perspektiven auf sozial-politischer, medizinischer, vor allem aber auf menschlicher und spiritueller Ebene und zeigen auf, wie den Betroffenen respektvoll begegnet werden kann. 'Das Standardwerk zu Demenz: 3. aktualisierte Auflage'
Autorenportrait
Irene Bopp-Kistler, Dr. med., Internistin mit Schwerpunkt Geriatrie, hat die Altersmedizin am Stadtspital wesentlich mitgeprägt und aufgebaut und 1997 die Memory Clinic zusammen mit Brigitte Rüegger-Frey gegründet. Für sie standen neben der Abklärung und Behandlung immer die Betroffenen und Angehörigen im Mittelpunkt. Irene Bopp-Kistler war während vieler Jahre Lehrbeauftragte der Universität Zürich. Sie war Gründungsmitglied der Fachgesellschaft für Geriatrie (SFGG) und langjähriges Vorstandsmitglied. Sie brachte ihr Wissen in zahlreichen Gremien ein, so auch in der nationalen und kantonalen Demenzstrategie und in diversen Vorständen. Ein Herzensanliegen ist ihr die Enttabuisierung der Demenzerkrankung. 2020 wurde sie von Alzheimer Zürich mit dem Fokuspreis für ihr Lebenswerk ausgezeichnet. Seit der Pensionierung Ende 2021 arbeitet sie in einer Praxis in Zürich, wo sie sich weiterhin für die Anliegen der Demenzerkrankten einsetzt; zudem ist sie in diversen Projekten insbesondere für Jungbetroffene, aber auch für die bessere Grundversorgung engagiert.
Inhalt
Inhaltsverzeichnis
1 Würde und Schicksal
Irene Bopp-Kistler
2 Demenz – Eine krankheit mit vielen Facetten
Die Demenz beginnt schleichend
Irene Bopp-Kistler
Die Hoffnung stirbt zuletzt
Frau W.
Wenn der Hausarzt gefordert ist
Klaus Bally
Was Alois Alzheimer nicht ahnen konnte
Irene Bopp-Kistler
Blaue Katzen gibt es nicht –
Neuropsychologische Perspektiven
Brigitte Rüegger-Frey
Die Frage der Vererbung
Irene Bopp-Kistler
Urteilsfähigkeit und selbstbestimmte Entscheidungen
Manuel Trachsel, Daniel Hürlimann
3 Botschaften aus dem Land des Vergessens
Humor ist meine beste Medizin – Alzrainer berichtet
Rainer Diederichs
Zeit für meine Zukunft als Alzheimerpatient
Herr und Frau T.
Die glückliche Heimbewohnerin
Brigitte Hauser
Flaschenpost aus dem Durcheinandertal – Die Perspektive der Betroffenen
Irene Bopp-Kistler
Was »macht« Demenz mit den Menschen?
Christoph Held
»Am meisten ärgert mich, dass ich das Einfache nicht mehr kann« – Demenz am Arbeitsplatz
Margrit Sprecher
Von Grenzerfahrungen im Alltag
Einmal nach nirgendwo
Irene Bopp-Kistler
Der Dementor in Zeiten des Nebels
Isabella Lauener
Angehörigengruppen: gemeinsam stark
Regula Bockstaller
Von Sein und Verhalten
Irene Bopp-Kistler
Verkannt und bagatellisiert – Die frontotemporale Demenz
Margrit Dobler
Die verschwundene Birke
Joël Meier
4 Therapien – Eine grosse Palette
Therapeutische Möglichkeiten
Irene Bopp-Kistler
Mythen und Wahrheiten
Michael Gagesch
Prävention – nie zu früh und nie zu spät
Sacha Beck
Bitte Zähne nicht vergessen
Christian E. Besimo
Die »Ess-Kümmerer«
Markus Biedermann
Das Vergessen vergessen – in der Musiktherapie
Antoinette Niggli
Begleitetes Malen – ein Anker im Sturm der Verluste
Katharina Müller
Aufgeweckte Kunst-Geschichten
Sandra Oppikofer, Susanne Nieke, Karin Wilkening
»Aber ich bin doch noch da« – Theater mit Demenzerkrankten
Christine Vogt
5 Vom Loslassen
»Sie sollen doch zuerst einmal alle anderen aus dem Verkehr ziehen …«
Irene Bopp-Kistler
»Man muss es eben so nehmen, wie es kommt« – Einfühlende Kommunikation
Andrea Mühlegg-Weibel
Der Badezimmerspiegel
Christoph Harms
Von verpflanzten Menschen und Bäumen
Michael Schmieder
Er schlägt mich
Frau K.
Medizinische Entscheidungen am Lebensende
Georg Bosshard
6 Von speziellen Strukturen
DemenzSpitex – ein Beruf mit Zukunft
Cornelia Kaya
Aufsuchende Demenzarbeit in?der Stadt Zürich
Gabriela Bieri-Brüning
Herausforderung: Demenzerkrankte im Spital
Irene Bopp-Kistler
Wenn es Migrantinnen und Migranten trifft
Christa Hanetseder
Facetten der Langzeitpflege
Silvia Silva Lima
7 Die spirituelle Dimension
Mensch sein – eine Ermutigung
Annina Hess-Cabalzar, Christian Hess
Die andere Seite der Palliation
Irene Bopp-Kistler
Forschung zum Thema Lebensende
Henrike Wolf
Weil die Seele nicht verstummt
Angelika U. Reutter
Demenz und Spiritualität – eine inklusive Sicht
Ralph Kunz
8 Anhang
Glossar/Sachregister
Anmerkungen
Weiterführende Unterstützung
Buchempfehlungen der Herausgeberin
Weiterführende Informationen
Biografien
Bild- und Grafiknachweis
Dank