Beschreibung
holzrauch über heslach ist ein langes, ethnologisches Gedicht. In neun Teilen berichtet es von einem Bezirk im Süden Stuttgarts, wesentlich sprachlich errichtet, seiner Gründung und Besiedlung durch einen Stamm von Katzenartigen, ihren Kämpfen und Ritualen, ihrer Sprache, ihren Drogen und ihrer Musik, bis hin zum Untergang dieser autochthonen Population im Jahre 1979. Es ist daneben, ganz im Sinne Helmut Heißenbüttels, dessen Gedicht über die Übung zu sterben es nicht nur seinen Titel verdankt, ein 'quasi-autobiographisches' Gedicht über die gesellschaftlichen und politischen Träume, die fast zur gleichen Zeit in einem anderen Stadtteil Stuttgarts zerplatzten. Vor allem aber, schrecklich zu sagen, ist holzrauch über heslach ein Text über andere Texte - Texte von eben Helmut Heißenbüttel und Oskar Pastior, Jeremy Prynne und Emily Dickinson; Klaus Hoffer, Peter Kurzeck, Manfred Esser u.v.a.m. - dies alles 'vor einem mittleren indoeuropäischen Ohr' und unterlegt mit einer Tonspur aus John Fahey, Derek Bailey und Captain Beefheart.