Beschreibung
Wenn Eva Holzmair, ausgebildete Dolmetscherin und Übersetzerin, Menschen in ihren Romanen, Erzählungen und Theaterstücken eine Stimme gibt, dann greift sie meist gesellschaftspolitisch brisante Themen auf. „Hansi und MonaBlue“ erzählt zwei Geschichten, die von der Entfernung – vielleicht auch Entfremdung - der Figuren von ihrem Körper handeln.
Hans-Uwe, ein älterer alleinstehender Mann, ist auf die Hilfe von zwei slowakischen Pflegerinnen angewiesen, weil sein Denken manchmal nicht mehr so gut funktioniert, das „Dickicht ist zu viel“, wie er es ausdrückt. Die selbständige Lebensführung in der eigenen Wohnung will er nicht ganz aufgeben und tatsächlich kann er noch etwas zur Bereicherung der beiden Pflegerinnen beitragen.
Schön wäre es, wären psychische Erkrankungen ähnlich einfach zu verstehen, wie körperliche Beschwerden. Seelische Schwankungen kennt zwar jeder, die meisten Menschen kommen mit diesen Hochs und Tiefs aber alleine zurecht. Nicht so MonaBlue.
Einfühlsam formuliert Holzmair die Erinnerungen von Hans-Uwe beim Besuch seines Neffens. MonaBlue entlädt ihre Lebenssituation in einem Blog, wo sie anteilnehmende Kommentare von Außenstehenden bekommt. Die Würde der Protagonisten steht in beiden Texten außer Frage.
Holzmair gelingt es, die Sprache der aus verschiedenen Generationen stammenden Figuren zum Klingen zu bringen.