Beschreibung
Jeder, der heutzutage in der ambulanten Kranken- und Altenpflege tätig ist, kennt die jährlichen Qualitätsüberprüfungen durch den Medizinischen Dienst der Krankenversicherung (MDK). Obwohl der Prüfgegenstand hinreichend bekannt ist, ist es niemandem möglich, das Ergebnis des Verfahrens vorherzubestimmen. Dieses Buch geht der Frage nach, inwiefern das MDK-Prüfverfahren als Verfahren - unabhängig von seinen konzeptionellen Prüfgrundlagen - das Prüfgeschehen in eigenständiger Weise beeinflusst. Auf der Grundlage der Verfahrenstheorie Niklas Luhmanns, in deren Zentrum das Problem der Legitimation und nicht das der Wahrheit oder Richtigkeit von Entscheidungen steht, wird untersucht, was das MDK-Prüfverfahren legitimiert. Anhand der Theorie lässt sich aufzeigen, warum Verfahrensroutinen unabhängig vom Verfahrensgegenstand erworben und beobachtet werden können und warum Verfahren auch bei sehr sorgfältiger Vorbereitung im Verlauf und im Ergebnis überraschen können.
Autorenportrait
Ruth Ketzer,, Dr. rer. cur., ist Pflegewissenschaftlerin und Dipl.-Pflegewirtin (FH). Ihren Berufsweg begann sie als Krankenschwester in einem internistischen Krankenhaus. Anschließend war sie ca. 16 Jahre verantwortlich im Bereich der ambulanten Kranken- und Altenpflege tätig. Dem schloss sich eine Tätigkeit als Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Katholischen Hochschule Nordrhein-Westfalen an. Heute arbeitet sie an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Vallendar als Lehrkraft für besondere Aufgaben.