Beschreibung
Mit dem Gedichtband 'Aobend-Klocken' erschien 1934 Augustin Wibbelts letztes Buch in münsterländischer Mundart. Entstanden sind die Gedichte in den Jahren 1932 und 1933. Wibbelts herausragende Bedeutung als niederdeutscher Lyriker war schon 1909 durch den 'Mäten-Gaitlink' und wenige Jahre später durch den 'Pastraoten-Gaoren' begründet worden.
Autorenportrait
Augustin Wibbelt wurde 1862 in Vorhelm geboren. Nach der Priesterweihe 1888 war er Kaplan in Moers. 1890-1896 arbeitete er als Redakteur der katholischen Zeitschrift 'Ludgerus-Blatt' in Münster: Neben zahlreichen Artikeln zu weltanschaulichen Themen in hochdeutscher Sprache verfasste er amüsante Dialoge und Erzählungen in Platt. Als Kaplan in Duisburg (ab 1898) veröffentlichte er die ersten Erzählungen in Buchform. 1906 erhielt Wibbelt die Leitung der Kirchengemeinde Mehr bei Kleve. 1935 trat er in den Ruhestand und kehrte auf den elterlichen Hof nach Vorhelm zurück, wo er 1947 starb. Wibbelts Romane erreichten in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts ein großes Publikum. Das literarische Werk des bekanntesten westfälischen Mundartdichters Augustin Wibbelt nimmt in der niederdeutschen Literaturgeschichte einen bedeutenden Platz ein. Wibbelt hat selbst bei seinen launigsten Texten dem Leser etwas zu sagen: mal lachend, mal schmunzelnd, mal mit bissiger Ironie, mal mitfühlend und mitleidend lenkt er den Blick auf die vielen Schwächen und Fehler seiner Mitmenschen, charakterisiert ihre Tugenden und beschreibt ihre Lebensart.