Beschreibung
Die Forderung nach mehr Bewegung in der Schule wächst vor dem Hintergrund der Einführung des achtjährigen Gymnasiums (G8) sowie den Ergebnissen zahlreicher Studien zum Gesundheits- und Fitnesszustand von Kindern und Jugendlichen. Bei der Beobachtung von Schulpausen fällt jedoch auf, dass die Schülerinnen und Schüler nur wenige Möglichkeiten haben, ihren Bewegungsdrang auszuleben oder sich zu erholen. Hier setzt die vorliegende Hausarbeit an. Basierend auf wissenschaftlichen Erkenntnissen zur bewegten Schule wurden zunächst die derzeitigen Rahmenbedingungen (derzeitige Schulhofgestaltung, Nutzung des Sportplatzes außerhalb des Unterrichts, Verfügbarkeit von Spielmaterial, Ruhebereiche etc.) an der Beispielschule untersucht. Es folgt eine Bedürfnisanalyse der Beteiligten. Hierfür wurden Einstellungen, Wünsche und Ideen der Schülerinnen und Schüler mittels Fragebögen erhoben. Weiterhin wurden auch Wünsche von Lehrerinnen und Lehrern sowie Rahmenvorgaben von offizieller Seite einbezogen. Die gesammelten Ergebnisse flossen ein in ein Konzept zur Gestaltung der Aktiven Pause an weiterführenden Schulen, welches durchaus schulformübergreifend verwendet werden kann. Dieser Entwurf sieht eine Rhythmisierung der neuen Langtage bzw. des schulischen Ganztags (Schulzeitverkürzung) durch aktive Erholung und Entspannung vor. Entscheidend hierfür ist die bewegungsfreundliche Gestaltung des Schulgeländes durch alle an der Schule Beteiligten (Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte, Eltern, Schulleitung, außerschulische Partner etc.) sowie eine auf die Interessen der Schülerinnen und Schüler abgestimmte Angebotsstruktur.
Autorenportrait
Sebastian Steffens, Jahrgang 1981, studierte Sport, Anglistik, Geographie und Erziehungswissenschaften in Köln sowie an der USC in Australien. Als Mitarbeiter am Institut für Schulsport und Schulentwicklung der Deutschen Sporthochschule sammelte er bereits früh Erfahrungen in den Bereichen Evaluation und Weiterentwicklung von Schule und Unterricht. Neben einem Abschluss als Diplom-Sportwissenschaftler schloss er 2007 das Lehramtsstudium in Köln ab. Während des Referendariats führte er die der Publikation zugrundeliegende Schülerbefragung durch und entwickelte daraufhin eine Konzeption für die Aktive Pause vor dem Hintergrund der Schulzeitverkürzung.
Leseprobe
Textprobe:Kapitel, 3.1 Schülerbefragung:Etwa ein Zehntel der Schülerschaft (etwa einhundert SuS) des Gymnasiums XY wurde mittels Fragebögen in Papierform befragt. Bei der Auswahl der Stichprobe wurde versucht, einen repräsentativen Querschnitt der Sekundarstufe I abzudecken. Folglich wurden neben jüngeren (5. bis 7. Klasse) auch ältere SuS (9. Klasse) befragt.Konzeption des Fragebogens:Um sich ein Bild der Einstellungen der SuS der XY zum Thema Mittagspause zu machen, wurde zur Datenerhebung ein Fragebogen (siehe Anhang) konzipiert, der die beobachteten Defizite beziehungsweise Verbesserungsmöglichkeiten als Items aufgriff. Die Fragen wurden entsprechend gruppiert. Neben der Gestaltung des Pausenhofs und der Nutzung des Sportplatzes, ging es vor allem um mögliche Neueinführungen, wie etwa ein organisierter Verleih von Spiel- und Sportgeräten sowie die Einrichtung von Ruhebereichen. Dabei gab es neben geschlossenen (ja/nein) Fragen sowohl die Möglichkeit, beliebig viele Vorschläge anzukreuzen, als auch eigene Anregungen zu formulieren (offene Fragen). Da eine erschöpfende Aufzählung aller Antwortalternativen nicht immer möglich war, wurde die Kategorie eigene Vorschläge angefügt. Auf die Möglichkeit einer Ausweichantwort (vielleicht, weiß nicht o. Ä.) wurde bewusst verzichtet. Stattdessen wurde bei der Auswertung eine fehlende Antwort als Ausdruck von Desinteresse beziehungsweise mangelnder Ideen mitberücksichtigt. Zu Beginn erfolgte eine persönliche Ansprache und Erläuterung der Untersuchung sowie eine kurze Erklärung der Ausfüllmodalitäten. Der Sprachstil berücksichtigte den Adressatenkreis. Hierbei war zu beachten, dass die jüngsten Befragten ebenso mit der Formulierung zu Recht kamen wie die ältesten. Die Fragen wurden neutral ausgedrückt, um suggestive Formulierungen zu vermeiden. Das Prinzip der Einfachheit blieb stets beachtet. Vor dem Austeilen in verschiedenen Lerngruppen wurde der Fragebogen durch Kolleginnen überprüft und anhand einer Versuchsstichprobe getestet. Die Fragebögen waren anonym und boten genügend Platz, sich ausgiebig und ohne Scheu zu dem Thema zu äußern. In der Regel reichten 15 Minuten zum Ausfüllen. Die Möglichkeit, Rückfragen zu stellen war stets gegeben.Darstellung der Ergebnisse:Die Ergebnisse wurden statistisch ausgewertet und teilweise graphisch umgesetzt. Zur genauen Auswertung wurde das Fragebogenprogramm GrafStat (Ausgabe 2009) der Bundeszentrale für Politische Bildung eingesetzt. Bereits bei der Erstellung der Fragebögen wurde eine Maske mit den Frage- und Antwortmöglichkeiten erstellt. Die ausgefüllten Fragebögen wurden dazu per Tastatur in diese Maske auf dem Bildschirm eingesetzt und anschließend mit Hilfe des Programms ausgezählt. Die Rohdaten wurden danach zu Tabellen beziehungsweise statistischen Diagrammen weiterverarbeitet, welche für den Zweck der Arbeit verfeinert und angepasst wurden. Die SuS nutzten die Möglichkeit, frei ihre Meinung zu äußern. Entsprechend viele eigene Ideen und Vorschläge tauchten auf. Nur die am häufigsten genannten freien Antworten wurden jedoch graphisch mit eingearbeitet oder im Interpretationstext erwähnt um die Übersichtlichkeit nicht zu gefährden. Einige Wünsche waren jedoch auch schlichtweg unmöglich zu realisieren. Beispielsweise ist die Einführung von G8 beschlossene Sache, weshalb der Wunsch, wieder 9 Schuljahre auf dem Gymnasium einzuführen, ein Wunsch bleiben wird. Hieraus kann man jedoch interpretieren, dass die zunehmenden Anforderungen der verkürzten Gymnasialzeit mit Sorgen auf Seiten der SuS verbunden sind. Was wiederum die Argumente für eine aktive Pause verstärkt. Auch andere kaum realisierbare Ideen, wie z.B. der Bau eines Schwimmbads, wurden nicht weiter berücksichtigt.
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