Beschreibung
Seit dem Mauerbau verließen mehr als eine halbe Million Menschen per Ausreiseantrag die DDR, ab Anfang der 1980er-Jahre zunehmend (Ehe-)Paare mit minderjährigen Kindern.Laura Wehr sprach mit 28 Personen aus acht Familien, die sich in den 1980er-Jahren aus unterschiedlichen Motiven entschieden, einen Ausreiseantrag zu stellen. Auf der Basis von lebensgeschichtlichen Interviews zeichnet sie nach, wie Eltern und Kinder den langjährigen Ost-West-Migrationsprozess erlebten und wie sie mit den damit verbundenen Herausforderungen umgingen, und sie wendet sich familialen Beziehungen zwischen West und Ost zu. Dabei zeigt sich, dass die Migrationsgeschichten von Familien oftmals schon in der Nachkriegszeit ihren Ausgang nahmen und dass sie bis heute nachwirken, etwa wenn in den Familien über die Ausreiseerfahrung gesprochen oder das Thema »Remigration« zwischen den Generationen ausgehandelt wird.
Autorenportrait
Jahrgang 1973, studierte Europäische Ethnologie, Geschichte, Kunstgeschichte an den Universitäten Regensburg, Wien und München. Nach einem Volontariat im Museumsbereich und freiberuflicher Tätigkeit für Museen und Verlage war sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin in diversen Forschungsprojekten an den Universitäten Basel, Augsburg und München beschäftigt. 2008 erfolgte die Promotion an der Universität Basel. Ihre Schwerpunkte sind Kindheits-, Zeit-, Biografie- und Familienforschung. Vertretungsprofessur am Institut für Empirische Kulturwissenschaft und Europäische Ethnologie der LMU München.
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