Beschreibung
Dieses Lehrbuch bietet eine umfassende Darstellung des ethnografischen Forschungsansatzes. Es führt in die methodologischen Grundlagen, den Forschungsprozess sowie die konkreten Schritte der Forschungspraxis ein. Die Autoren zeigen, wie sich Ethnografen ihrem Feld annähern, Daten gewinnen und wieder auf Distanz zum Feld gehen, wie sie an Protokollen arbeiten, Überraschungen entdecken, Daten sortieren und Themen entwickeln. Es wendet sich an Studierende der Soziologie, der Ethnologie, der Erziehungswissenschaft, der empirischen Kulturwissenschaft und an alle Sozialwissenschaftler/innen, die Ethnografie treiben wollen.
Prof. Dr. Georg Breidenstein ist Erziehungswissenschaftler an der Universität Halle-Wittenberg.
Prof. Dr. Stefan Hirschauer und Prof. Dr. Herbert Kalthoff sind Soziologen an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz.
Jun.-Prof. Dr. Boris Nieswand ist Ethnologe und Soziologe an der Universität Tübingen.
Autorenportrait
Dr. Georg Breidenstein ist Professor für Erziehungswissenschaft an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg.
Dr. Stefan Hirschauer ist Professor für Soziologische Theorie und Gender Studies an der Universität Mainz.
Dr. Herbert Kalthoff ist Professor für Wissenssoziologie und Qualitative Methoden an der Universität Mainz.
Dr. Boris Nieswand ist Juniorprofessor für transnationalen Kulturvergleich und Migration am Institut für Soziologie der Universität Tübingen.
Inhalt
Einleitung: Einladung zur Ethnografie7
1. Wozu Ethnografie?13
1.1 Entdecken, Verstehen, Verfremden: Das Woher und Wohin der Ethnografie13
Ethnologische Kulturanalyse13
Chicago School20
Alltagssoziologie25
1.2 Die Markenzeichen der Ethnografie31
Der Gegenstand: soziale Praktiken31
Feldforschung: andauernde unmittelbare Erfahrung33
Methodenopportunismus: ein integrierter Forschungsansatz34
Schreiben und die Versprachlichung des Sozialen 35
1.3 Die methodologische Begründung37
2. Die Herstellung des Feldes45
2.1 Fallauswahl und Feldzuschnitt46
2.2 Der Zugang50
Ein Beispiel - Zugang zur Sozialverwaltung56
Der Feldzugang und die Konstitution des Feldes59
2.3 Der Rapport60
2.4 Die soziale Position des teilnehmenden Beobachters66
3. Praktiken der Datengewinnung71
3.1 Teilnehmen und Beobachten71
3.2 Gespräche führen: Auskünfte und Erzählungen80
3.3 Dokumentieren85
Aufschreiben: Feldnotizen86
Aufzeichnen: Ton- und Bildmitschnitte89
Auflesen: Textartefakte92
3.4 Darstellen und Explizieren: Arbeit an Protokollen94
Aufschreiben und Beschreiben97
Explizieren102
4. Distanzierungen: Strategien der Analyse109
4.1 Bezugspunkte der Analyse: Vergewisserungen114
Daten114
Analytische Themen117
Überraschungen organisieren121
Überschussproduktion und Selektion123
4.2 Material sortieren und erschließen124
Offenes Codieren: Begriffe suchen126
Beispiele aus der Forschung129
Die Arbeit an den Kategorien135
Merkmale und Funktionen des Codierens137
4.3 Unterwegs zum Detail: Fallanalysen139
Ereignisse: Funktion und Bedeutung erschließen142
Interaktionsverläufe rekonstruieren146
Figuren fokussieren: Fallportraits im Kontext152
4.4 Das "Ganze" im Blick: Schlüsselthemen156
Die Suche nach Fragen und Problemen158
Erprobung von Metaphern und Perspektiven160
4.5 Ideen ausarbeiten: Memos verfassen162
4.6 Die theoretische Praxis der Ethnografie166
Die doppelte Relevanz analytischer Themen167
Die Arbeit an und mit Theorien170
5. Übersetzungen: Darstellungen zwischen Feld und Leser177
5.1 Versionen: Genres ethnografischen Schreibens178
5.2 Angemessenheit und Differenz: Gütekriterien ethnografischer Forschung184
Schlusswort189
Literaturverzeichnis193
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