Beschreibung
Museen sind stets auch virtuelle Räume: Als Einrichtungen des gemeinsamen Erinnerns schlagen sie Brücken zwischen dem An- und Abwesenden, der Materialität ihrer Exponate und einer Vergangenheit, die nur in ihren Hinterlassenschaften ihr Wirklichsein zu behaupten vermag. Dennoch sind in einer Gesellschaft, für die Virtualität Normalität geworden ist, die Institution Museum und ihr Umgang mit den längst nicht mehr neuen Medien nach wie vor Austragungsorte erhitzter Debatten über das Echte, das Authentische und die Erfahrbarkeit des Wirklichen. Dennis Niewerth geht der Frage nach, worin die 'Virtualisierung des Musealen' besteht. Und er zeigt, was das Museum als Bollwerk der Kulturpädagogik im Sinne einer 'Musealisierung des Virtuellen' einer Gesellschaft anzubieten hat, die unter der Fülle ihrer Erinnerungen begraben zu werden droht.
Autorenportrait
Dennis Niewerth leitet das Team für wissenschaftsgeleitete Digitalisierung am Deutschen Schifffahrtsmuseum - Leibniz-Institut für Maritime Geschichte in Bremerhaven. Seine praktischen Arbeitsschwerpunkte sind die 3D-Erfassung von Kulturerbe sowie der Auf- und Ausbau technischer und personeller Infrastrukturen für Sammlung, Vermittlung und Forschung. Als Wissenschaftler befasst er sich neben museumswissenschaftlichen Interessenlagen mit der Theorie, Technik und Ästhetik digitaler Medien.