Beschreibung
Gilles Deleuze hatte es schon 1991 prophezeit: Jedem Gesellschaftstyp seine Maschinen, den Kontrollgesellschaften die Computer. Deren kybernetische Logiken haben sich mit neuen, biopolitischen Formen des Kapitalismus verbunden. Herausgekommen ist dabei Facebook, jene Plattform, auf der die User_innen sich permanent selbst vermessen und vergleichen. Doch wodurch kann das Dispositiv von Kommodifizierung und Kontrolle unterlaufen werden? Was kann als subversiv gelten, wenn die Unterwerfung freiwillig ist und die Theorie kein intentionales Subjekt mehr kennt? Carolin Wiedemann zeigt, inwiefern ein Internet-Phänomen wie 'Anonymous' Aufschluss geben kann und welche neuen Möglichkeiten für Kritik und Kollektivität sich hieraus ergeben.
Autorenportrait
Carolin Wiedemann (Dr. phil.) ist Journalistin und Soziologin. Sie schreibt u.a. für die Frankfurter Allgemeine Zeitung, Missy Magazine und Analyse&Kritik über Geschlechterverhältnisse, Migrationspolitik und Medien. Sie ist Teil der Redaktion von 'Spheres. Journal for Digital Cultures' an der Universität Lüneburg und gibt an verschiedenen Universitäten Seminare zur Einführung in feministische Theorie und zum Werk von Michel Foucault.