Beschreibung
Wie entwerfen Medien Bilder von Geschlecht und Ethnizität? Diese Frage konnte die Kommunikationswissenschaft bisher nur ungenügend beantworten. Männliche Migranten werden als bedrohlich für die Gesellschaft inszeniert, doch über die Medienbilder von Migrantinnen gibt es wenig Wissen. Auf breiter empirischer Basis wird hier erstmalig die Repräsentation von Migrantinnen in deutschen Tageszeitungen analysiert. Dabei werden stereotype, aber auch widerständige Bilder sichtbar. Eine kritische Analyse der dominanten Berichterstattungsmuster zeigt, wie Mediendiskurse Migrantinnen zu Opfern machen oder ausschließen können. Dagegen liefern besonders Lokalpresse und Boulevardzeitungen (auch) vielfältige Entwürfe unter Einschluss lebensweltlicher Bezüge. Eingeleitet wird die Studie durch eine ausführliche Diskussion des Forschungsstands zu 'Migrantinnen und Medien'.
Autorenportrait
Margreth Lünenborg (Dr. phil.), geb. 1963, ist Professorin für Kommunikationswissenschaft mit dem Schwerpunkt Journalistik an der Freien Universität Berlin. Zugleich leitet sie dort das Margherita-von-Brentano-Zentrum. Ihre Schwerpunkte in Lehre und Forschung liegen im Bereich Journalismusforschung, Gender Media Studies, Migration und Medien sowie Emotionen und Affekte in Medien. Katharina Fritsche (M.A.) forscht am Institut für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft der Freien Universität Berlin zur medialen Repräsentation von Migrantinnen und untersucht Konstruktion und Hegemonie der gesellschaftlichen Strukturkategorien Geschlecht und Ethnizität. Annika Bach (M.A.) ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft der Freien Universität Berlin. Neben ihrer Forschung zum Verhältnis von Ethnizität und Medienrezeption arbeitet sie an einem Projekt zur Rolle von Medien in asymmetrischen Kriegen.