Beschreibung
Senta Berger liest "Fräulein Else" von Arthur SchnitzlerDie 19-jährige Else macht gerade Ferien in den Dolomiten, als sie der verzweifelte Brief ihrer Mutter erreicht: Der Vater steht vor dem Bankrott, einzig Else könne die Familie noch retten, wenn es ihr gelänge, den befreundeten Kunsthändler Dorsay zu bewegen, 30000 Gulden vorzustrecken. Else ahnt, dass die Summe an Bedingungen geknüpft sein wird. Als Dorsay das Geld in Aussicht stellt, wenn Else sich vor ihm entblößt, gerät Else in ein moralisches Dilemma, das sie an die Grenzen ihrer Existenz treibt.
Autorenportrait
Arthur Schnitzler (1862-1931) wurde in Wien geboren, studierte Medizin und praktizierte als Arzt, bis er sich ab 1894 ganz dem Schreiben widmete. Er war einer der Hauptvertreter des Wiener Impressionismus und einer der meistgespielten deutschsprachigen Dramatiker vor dem Ersten Weltkrieg. Seine Bühnenstücke und Erzählungen kreisen vor allem um die dekadente großbürgerliche Gesellschaft des Wiener Fin de siècle, deren Melancholie und Lebensüberdruss Schnitzler mit psychologischer Tiefe darstellt ("Fräulein Else", 1924). Schnitzler war stark durch Sigmund Freuds Psychoanalyse beeinflusst. Besonders die Seelenverfassung seiner weiblichen Charaktere zeugt bis heute von erstaunlicher Hellsicht und Einfühlungsvermögen. Seine "Traumnovelle" inspirierte Stanley Kubrick zu seinem letzten Film, "Eyes Wide Shut" (1999) mit Nicole Kidman und Tom Cruise.Von Sigmund Freuds Theorien beeinflusst, wurde er zum Meister der psychologischen, zum Teil sogar psychoanalytischen Beobachtung, wegen der seine Erzählungen und Theaterstücke auch heute noch höchst aktuell sind.