Beschreibung
Das akademische Göttingen nach 1945: ein Neuanfang?
Das akademische Göttingen nach 1945 lässt sich als "Laboratorium der Selbstbehauptung" verstehen, in dem die lokale Hochschulelite ungeachtet ihrer NS-Belastung am Anspruch auf Weltdeutungskompetenz festhielt. Die Beiträge des Bandes untersuchen die vergangenheitspolitische Kommunikation, mit der zentrale Akteure vor allem aus der Physik und der Geschichtswissenschaft seit der Wiedereröffnung der Universität ihre Rolle im "Dritten Reich" zu überschreiben versuchten.
Autorenportrait
Petra Terhoeven ist Professorin für Europäische Kultur- und Zeitgeschichte in Göttingen; längere Forschungsaufenthalte u. a. am DHI Rom und am St. Antony's College Oxford. Sie arbeitet zur deutschen und westeuropäischen Geschichte des 20. Jahrhunderts, insbesondere zur Geschichte politischer Gewalt.
Dirk Schumann ist Professor für Neuere und Neueste Geschichte in Göttingen. Er beschäftigt sich mit der deutschen und US-amerikanischen Geschichte des 20. Jahrhunderts, insbesondere der Geschichte der Weimarer Republik, der politischen Gewalt und von Kindheit und Jugend.
Inhalt
Aus dem Inhalt:
- Bernd Weisbrod: Akademische Schuld und biographische Illusion. Zum universitären Neuanfang 1945
- Kerstin Thieler: Gemischtes Doppel. Die Auseinandersetzung des Historikers Percy Ernst Schramm und seiner Frau Ehrengard mit dem NS zwischen Schuld, Verdrängung und Verantwortung
- Désirée Schauz: Vergangenheitspolitische Kommunikation im Privaten. Aufzeichnungen und Korrespondenzen des Biochemikers Adolf Windaus (1945-1949)
- Jan Renken: Erinnerung als Lebensaufgabe. Versöhnliche Wiederannäherung und politischer Widerspruch der Remigranten Max und Hedwig Born in der Bundesrepublik
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