Beschreibung
'Wir sind das Volk!' - 'Wir sind ein Volk!'. Diese Ausrufe der Revolutionsjahre 1989/90 hallen bis heute nach. Sie markieren die Spannung demokratischer Identität: das Hin- und Hergerissensein zwischen dem Ruf nach Partizipation und dem Drang nach Gemeinschaft. Demokratische Identität erscheint als ein Gebilde, das aus der Erfahrung des Politischen, aus Empörung und Protest erwächst. Es kristallisiert sich in demokratischen Lebensformen aus, die stets prekär und fragil bleiben. Die philosophischen Essays in diesem Buch ringen nicht nur mit der Frage, was Demokratie sein soll, sondern auch damit, was demokratische Identität ist und wie sie entsteht. Dabei geht es immer auch um Fragen nach Überzeugungen, die für eine demokratische Identität leitend sind, und nach den Bedingungen der Möglichkeit demokratischer Identität, nach biographischen, sozialen und politischen Prozessen, die die Teilhabe an der Gestaltung des Zusammenlebens möglich machen.
Autorenportrait
Saskia Wendel, geb. 1964, Professorin für Systematische Theologie am Institut für Katholische Theologie der Universität zu Köln.