Beschreibung
Subjektphilosophische Konzeptionen rücken nach einer Phase der Dominanz subjektkritischer Philosophien wieder verstärkt in das Zentrum des philosophischen und theologischen Diskurses. Die vorliegende Arbeit sucht den Subjektgedanken unter der Maßgabe der Subjektkritik des 20. Jahrhunderts zu reformulieren und dabei jene Faktoren in das Verständnis von Subjektivität einzuschreiben, die in traditionellen Formulierungen des Subjektgedankens marginalisiert oder gar explizit ausgeschlossen worden sind: Affektivität, Leiblichkeit, Geschichtlichkeit und vor allem die Anerkennung der Eigenständigkeit und Unverfügbarkeit des Anderen. Leitlinie dieses Unternehmens sind Traditionen der Deutschen Mystik des Mittelalters, lassen sich doch, so die These der Autorin, in der Mystik Wurzeln des in der Neuzeit weiter entfalteten Subjektgedankens entdecken. Ausgehend von diesen Traditionen werden Grundzüge eines Verständnisses von Subjektivität skizziert, in dessen Zentrum die Formulierung eines Subjektbegriffs am "Leitfaden des Leibes" steht. "Ohne Zweifel leiste die Verfasserin damit einen sehr durchreflektierten spekulativ anspruchsvollen Beitrag zur Frage der Möglichkeit eine subjekttheoretisch anSetzende Fundamentaltheologie, der zugleich umfassend kenntnisreich und damit höchst informativ die aktuelle Diskussion nicht einfach vorausSetzt, sondern als virtuellen Gesprächspartner enthält und kritisch aufgreift. Ein wesentliches Verdienst dieser Arbeit dürfte darin zu sehen sein, dass sie in der Tat einlöst, was als Programm in der Einleitung vorgestellt wird, nämlich die moderne Subjektphilosophie durch dei Dimension des Affektiven und Leiblichen aufzufüllen und zu bereichern." Theologie Revue Nr. 4