Beschreibung
Ausgerechnet Englands König Richard Löwenherz schaffte indirekt eine wichtige finanzielle Grundlage für eine der erstaunlichsten Städtegründungen des Hochmittelalters. Nachdem die österreichischen Babenberger den heimkehrenden Kreuzfahrer 1192 festgesetzt hatten, investierten sie das Lösegeld in den Ausbau von Wiener Neustadt - Nova Civitas - als Grenzfeste zum benachbarten Ungarn. Die strategische Bedeutung der Stadt im Herzen Europas, ihr rascher Aufstieg von der Gründung am Ende des 12. Jahrhunderts bis zu ihrer Hochblüte als kaiserliche Residenz für Friedrich III. im 15. Jahrhundert und nicht zuletzt ihre wegweisende Grundrissstruktur machen Neustadt im Süden von Wien zum wertvollen Studienobjekt. Welche Motive trieben die Gründungsväter an? Wie gingen die Städtebauer vor? Auf welchen geometrischen Grundlagen bauten sie auf? Welchen Einfluss hatte die Planstadt auf andere Stadtentwicklungen? Welche Verflechtungen zwischen verschiedenen Herrscherhäusern waren für den Austausch bestimmter Stilmittel ausschlaggebend? Wiener Neustadt gab und gibt weiterhin der Wissenschaft Rätsel auf. Dieses Buch lüftet auf der Grundlage bisheriger Forschungsergebnisse einige Geheimnisse und stellt die exponierte Stellung von Wiener Neustadt im europäischen Städtebau heraus.
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