Arbeit an der Tradition
Studien zur literarhistorischen Stellung und zur poetischen Struktur der Werke R
Schneider, Sabine / von Arburg, Hans-Georg
Erschienen am
01.06.2022, Auflage: 1. Auflage
Beschreibung
Rudolf von Ems ist nach wie vor einer der meistunterschätzten Autoren der mittelhochdeutschen Literatur. In der Monographie werden die poetische Struktur und die literarhistorische Stellung der Werke Rudolfs von Ems in der ersten Hälfte des 13. Jhs. untersucht. Guter Gerhard, Barlaam und Josaphat, Willehalm von Orlens, Alexander und Weltchronik werden jeweils vergleichend unter den Rubra Stil, Kunst, Verbindlichkeit, Religion und Politik analysiert; dabei kommen quellenphilologische Verfahren ebenso zum Einsatz, wie auch ideen- und soziohistorische Kontexte modelliert werden. Es zeigt sich, dass innerhalb von Rudolfs Gesamtwerk Umakzentuierungen erfolgen, die die frühen Werke von denen des späten Rudolf absetzen lassen. Von übergreifender Bedeutung für Rudolfs Werke ist der Anschluss an lateinische Traditionen, Inhalte und Verfahren zum Behufe der Begründung einer genuin christlichen volkssprachigen höfischen Literatur mit einem hohen Verbindlichkeitsgrad des Erzählten. Rudolf ist damit für die Literaturgeschichte des 13. Jhs. mit ihren Verschiebungen hin zur Legendarik, zum Antikenroman, zum Minne-, Abenteuer- und Herrschaftsroman und zur Weltchronistik sowie mit Blick auf die Überwindung des adaptationspoetischen Paradigmas der Zeit um 1200 entscheidend.
Autorenportrait
Maximilian Benz, Professor für Deutsche Literatur des Mittelalters und der Frühen Neuzeit an der Universität Bielefeld, wurde mit einer Arbeit über Jenseitsreisen in Antike und Mittelalter an der HU Berlin promoviert. Er habilitierte sich an der Universität Zürich mit Studien über Rudolf von Ems.