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Vicustöpfer - Cover

Vicustöpfer

Keramikproduktion im römischen Oberwinterthur. Beiträge zum römischen Oberwinterthur - Vitudurum 10

Erschienen am 15.09.2014
CHF 109,00
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783796550140
Sprache: Deutsch
Umfang: 444
Format (T/L/B): 29.0 x 21.0 cm
Einband: Gebunden

Beschreibung

Zwischen 1991 und 2001 wurden im römischen Vicus Vitudurum (Oberwinterthur) insgesamt 15 Töpferöfen entdeckt. Diese Öfen, die in den Handwerkerquartieren oft benachbart lagen und für nur relativ kurze Zeit – während rund einer Generation – in Betrieb standen, sowie ein grosser Brennofen aus dem Gutshof bei Bertschikon bilden die Grundlage dieser Publikation. Sieben Befunde im Nordwestquartier und ein Einzelbefund nördlich der antiken Strasse datieren um 30 n.Chr., je ein Befund aus dem Nordwest- und dem Südostquartier um 50 n.Chr., und ins beginnende bis späte 2. Jh. n.Chr. gehören neben Bertschikon vier Befunde aus dem Südostquartier. Es handelt sich um sog. stehende Öfen, die hauptsächlich für den reduzierenden Brand ausgelegt waren. Im mittleren 1. Jh. hat ein Töpfer mit dem oxidierenden Brand experimentiert, allerdings mit nur mässigem Erfolg. Im Südostquartier konnten überdies zur Infrastruktur gehörige Einrichtungen wie Schlämmsysteme oder Wasserspeicher nachgewiesen werden. Das Rohmaterial (Ton und Holz) wurde in unmittelbarer Umgebung am Lindberg gewonnen. Das Produktionsspektrum dieser Öfen bestand vornehmlich aus Gebrauchskeramik und Terra-Sigillata-Imitationen. Aufgrund von Fehlbränden und chemisch-petrographischen Analysen ist die lokale Herstellung eindeutig nachgewiesen. Ausserdem gelang es, einige Töpfer gestempelter Reibschüsseln namentlich mit der lokalen Keramikproduktion zu verbinden. Ferner werden die Stempel auf insgesamt 139 Reibschüsseln aus dem Vicus und dem Gutshof in Bezug auf ihr Vorkommen inner- und ausserhalb des Vicus untersucht. So hat offenbar ein Töpfer (Vegisus) seine Ware nicht über den Vicus hinaus verhandelt, während für einen anderen Töpfer anhand des Fingerabdrucks eine Tätigkeit sowohl in Oberwinterthur als auch in Eschenz TG nachzuweisen war. Solche Beobachtungen führten zu weiteren Fragestellungen wie nach der Organisation der Töpferbetriebe, Formenkreisen (Keramikregionen), Wirtschaftsräumen und letztlich deren Reflex in politischen Grenzen.

Autorenportrait

Verena Jauch studierte Klassische Archäologie, Ur- und Frühgeschichte und Ethnologie in Heidelberg und in Berlin. Sie schrieb ihre Dissertation in Bern über Töpferhandwerk im römischen Oberwinterthur. Ihre Forschungsschwerpunkte sind römische Vici, Handwerk, insbesondere die Keramikproduktion, und Latrinen. Seit 1996 ist sie Projektleiterin bei der Kantonsarchäologie Zürich.

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