Beschreibung
"Seltsam, nicht? Früher hat mir der Tod Angst gemacht. Jetzt macht er mich neugierig. Wie er wohl sein mag?" So lässt Eduardo Galeano in einer seiner letzten Geschichten eine alte Frau fragen. Unter dem Titel "Garabatos - Kritzeleien" sollten Texte erscheinen, in denen sich Spuren dessen finden, was der Autor über den Tod dachte. Das Projekt blieb unvollendet. Eduardo Galeano starb am 13. April 2015, seine "Kritzeleien" erscheinen nun angehängt an den Band "Geschichtenjäger", eine Sammlung von Miniaturen, die er 2012 und 2013 schrieb und die nun erstmals in deutscher Übersetzung vorliegen. Ein letztes Mal bezeugen fein geschliffene Anekdoten die Kunst des Autors, mit Leichtigkeit und Humor von unerhörten Begebenheiten zu erzählen, die über sich hinausweisen und das lebenslange Thema Galeanos umkreisen: das Verhältnis von Oben und Unten, von Macht und Ohnmacht, Unterdrückern und Unterdrückten. Mit Collagen des Autors.
Autorenportrait
Eduardo Galeano, 1940 in Montevideo/Uruguay geboren, starb 2015 in seinem Geburtsort. Der Journalist, Essayist und Autor unorthodoxer Geschichtswerke war eine Galionsfigur der linken Intellektuellen Lateinamerikas. Für seine literarische Arbeit erhielt er u.a. den Preis der "Casa de las Americas" und den "American Book Award". Er war Ehrendoktor der Universitäten La Paz, Havanna und Neuquén/Argentienen.