Beschreibung
Dieser Band untersucht anhand ausgewählter dänischer Prosa im 19. Jahrhundert die Ambivalenz philosemitischer Literatur. Es wird gezeigt, wie bestehende Vorstellungen über Juden und Jüdinnen einerseits literarisch entlarvt und gebrochen werden, und wie andererseits jüdische Figuren weiterhin Projektionsfläche und christliches Phantasma bleiben. Philosemitismus wird als spezifisch literarisches Phänomen betrachtet, indem gefragt wird, welche Erzählmöglichkeiten sich durch die jüdischen Figuren im Text eröffnen und was diese Figuren literarisch so attraktiv macht. Obwohl die untersuchten Texte zumeist um das Thema Religion kreisen, interessieren sie sich kaum für das Judentum ihrer jüdischen Figuren. Vielmehr dienen die Juden und Jüdinnen dazu, das Christentum aufzuwerten und zu erneuern. Dabei spielen Fragen nach Politik und nationalem Selbstverständnis ebenso eine Rolle wie nach Geschlecht, Begehren und der Bedeutung von Kunst.
Autorenportrait
Katharina Bock hat an der Humboldt-Universität zu Berlin Germanistik und Skandinavistik studiert und promovierte dort im Fach Skandinavistik.
Inhalt
Danksagungen
1 Einleitung
2 Bernhard Severin Ingemann: "Den gamle Rabbin" (1827)
3 Steen Steensen Blicher: "Joderne paa Hald" (1828)
4 Thomasine Gyllembourg-Ehrensvärd: "Joden" (1836)
5 Carsten Hauch: "Guldmageren" (1836/1851)
6 Frederik Christian Sibbern: "Udaf Gabrielis's Breve til og fra Hjemmet" (1850)
7 Hans Christian Andersen: "Kun en Spillemand" (1837)
8 Hans Christian Andersen: "At vaere eller ikke vaere" (1857)
9 Schlussbemerkungen
Abstract & Keywords
Literaturverzeichnis
Personenregister