Beschreibung
Die Geschichte des literarischen Echos begann lange vor Ovid und reicht bis in die Gegenwart. Sebastian Schulze entfaltet das reflexive Potenzial der Echofigur in wahrnehmungsphilosophischen und literaturtheoretischen Ansätzen. Die Studie erarbeitet Möglichkeiten einer Subjektivität, die der akustischen Resonanz, nicht dem Paradigma der visuellen Reflexion folgt. In kritischer Auseinandersetzung mit der kulturgeschichtlichen Hervorhebung von Narziss als Ikone des modernen Subjekts unterzieht der Autor die Konstellation von Sprechen und Hören, die den Poetiken des Echos zugrunde liegt, einer diskursiven Analyse. Es werden Zusammenhänge zwischen scheinbar disparaten Texten und Gattungen des Barock, der Romantik und Gegenwart sichtbar, die sich als historische Ausprägungen einer literarischen Arbeit am gesprochenen und gehörten Wort zeigen.