Beschreibung
Den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels verleiht der Börsenverein im Jahre 1991 György Konrád. Er würdigt mit dieser Auszeichnung Konráds Entwurf eines Mitteleuropa, das als eigenständiger Raum mit jahrhundertealten gemeinsamen Traditionen in Politik und Kultur Bestandteil Gesamteuropas ist. Konráds Denken und Schreiben zielt auf die Überwindung der aus dem Zweiten Weltkrieg resultierenden Teilung Europas. Zugleich richtet er sich gegen die Allmacht des Staates und tritt für das Ethos einer zivilen Gesellschaft ein, die auf den einzelnen, dessen Freiheit und soziale Verpflichtung ausgerichtet ist. In der Betonung der Eigenständigkeit und Unabhängigkeit Europas von militärischen Großmächten hat Konrád den Weg friedlicher Umgestaltung in Mittel- und Osteuropa vorgedacht und formuliert.