Beschreibung
Die Beschäftigung mit translatorischen Prozessen im Umfeld des 'Dritten Reichs' erweist sich für die Translationsgeschichte im deutschsprachigen, wenn nicht gar für den gesamteuropäischen Raum als bedeutsam. Ausbildung, Praxis, aber auch Reflexion über Translation erfuhren paradoxerweise in jener Zeit eine rasante Entwicklung, deren Auswirkungen bis heute spürbar sind. Die Autorinnen und Autoren zeichnen einige dieser Entwicklungen nach, berichten von Akteuren, erzählen die Geschichten von verfolgten, geflohenen, sich unsichtbar machenden oder unsichtbar gemachten Übersetzerinnen und Übersetzern, beschreiben Überwachungsmaßnahmen und Professionalisierungsbestrebungen sowie die Entstehung einer neuen Riege von Translatorinnen und Translatoren. Die Beiträge dieses Bandes zeigen, welche Rolle Translation im Zusammenhang mit der Aufarbeitung der Verbrechen jener Zeit spielen kann.Dörte Andres ist Professorin für Dolmetschwissenschaft am Fachbereich Translations-, Sprach- und Kulturwissenschaft der Johannes Gutenberg-Universität Mainz in Germersheim. Julia Richter ist Dissertantin am Zentrum für Translationswissenschaft der Universität Wien und Übersetzerin. Larisa Schippel ist Professorin für Transkulturelle Kommunikation und Leiterin des Zentrums für Translationswissenschaft der Universität Wien.
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