Beschreibung
Während über die finanzmarktrechtlichen Anforderungen an die Organisation und finanzielle Ausstattung der Marktteilnehmer ein breiter Konsens besteht, stellen sich bei der Einführung von Vorschriften, welche an die Finanzprodukte selbst anknüpfen, fundamentale Fragen: Wann sollen Regeln in die Struktur von Finanzprodukten eingreifen? Gelingt es den Marktteilnehmern, sich bei einer umfassenden Markttransparenz angemessen über die wesentlichen Produkteigenschaften zu informieren? Die vorliegende Arbeit nimmt eine Einordnung der Regulierung von Finanzprodukten in die finanzmarktrechtliche Regulierungsarchitektur vor. Dafür werden dem Gesetzgeber drei produktbezogene Regulierungssäulen zur Verfügung gestellt: Er kann die Transparenz zu Finanzinstrumenten erhöhen, die Struktur der Produkte regulieren oder die Durchsetzung der materiellen Produktvorschriften prozedural erleichtern. Gestützt auf eine Würdigung der aktuell geltenden Produkt-vorschriften werden die wesentlichen Bausteine für eine widerspruchsfreie Regulierung innerhalb dieser drei Säulen entwickelt. Anschliessend wird gezeigt, wie das Drei-Säulen-Modell im Kontext mit der finanzmarktrechtlichen Teilnehmer- und Verhaltensregulierung umgesetzt werden soll. Die Untersuchung berücksichtigt den Umstand, dass sich die auf dem Markt angebotenen Produktstrukturen laufend verändern, und nimmt Bezug auf die Herausforderungen, welche die internationale Verflechtung von Produktausgabe und -handel mit sich bringt.