Beschreibung
Eine moderne Deutung der Sakramente, die dem personalen Charakter der menschlichen Identität Rechnung trägt. Sakramente sind Zeichen der Nähe Gottes, derer sich Gott bedient, um dem Menschen in seinen eigenen alltäglichen Symbolen (Brot, Wasser etc.) nahe zu kommen. Unter den Sakramenten nimmt die Eucharistie eine Vorrangstellung ein, in ihr kommt das Heilshandeln Gottes in der Person Jesu Christi am deutlichsten zum Ausdruck. Lothar Lies nimmt die Eucharistie zum Modell einer zeitgemäßen Sakramentenlehre, die sich an anthropologischen Kategorien orientiert. Das Sakrament wird zum Begegnungsraum der beiden Freiheiten von Mensch und Gott. Gott und Mensch durchdringen sich wechselseitig in der Gestalt des Segens. Das existenzielle Grundgeschehen der Sakramente als Begegnung trägt der menschlichen Sehnsucht nach Annahme und Zuspruch Rechnung. Sakramente öffnen den so begnadeten Menschen für Gott. Sie fördern zudem seine Freiheit sowie seine Suche nach bleibender Identität als Person und nach Heimat in ewig göttlich-trinitarischer Gemeinschaft.
Autorenportrait
LOTHAR LIES war bis zu seinem Tod im Jahre 2008 Professor für Dogmatik und ökumenische Theologie an der Theologischen Fakultät der Universität Innsbruck. Seine Forschungen zur Sakramententheologie und insbesondere zur Eucharistie fanden international große Bedeutung.