Beschreibung
Dieses Buch enthält eine kritische Edition, Übersetzung und Untersuchung von 62 Sanskrit-Versen aus dem Tattvasa?graha (einem buddhistischen philosophischen Traktat aus dem 8. Jahrhundert von Santarak?ita) und deren Kommentar von Kamalasila. Der Abschnitt erläutert und kritisiert die Definition des Selbst (atman), welche durch den größten Verfechter der brahmanischen Orthodoxie gestützt wird, den Mima?sa-Philosophen Kumarila Bha??a (6.7. Jahrhundert?). Kumarila zufolge gibt es in jedem Menschen eine dauerhafte bewusste Substanz, deren Beständigkeit die Ich-Identität gewährleistet und die vedische Aufforderung nach Opferung rechtfertigt, um später die Folgen des Rituals zu genießen. Diese Entität ist es, die wir erkennen, wenn wir Ich sagen und denken: In der Ich-Erkenntnis begreifen wir uns als dasselbe Bewusstsein, welches in der Vergangenheit wahrgenommen hat und noch immer wahrnimmt. Santarak?ita und Kamalasila ihrerseits nehmen sich vor, die buddhistische Doktrin zu verteidigen, die besagt, dass es kein Selbst gibt (nairatmya) wonach existentielle Schmerzen im irrtümlichen Glauben an ein beständiges Subjekt wurzeln , indem sie vor allem aufzeigen, dass jene von Kumarila erzeugte Selbsterkenntnis lediglich ein Gedankenkonstrukt sei. Der Text ist ein wichtiges Dokument für die Geschichte der indischen Philosophie, nicht nur deshalb, weil es viele Zitate aus der B?ha??ika enthält (einem verlorengegangenen Werk Kumarilas) und vermutlich die früheste noch erhaltene buddhistische Kritik zu Kumarilas Definition des Selbst darstellt, sondern auch, weil es ein hervorragendes Beispiel bietet dafür, wie religiöser Wettstreit philosophische Debatten im mittelalterlichen Indien stimuliert und bereichert hat. Das Buch enthält eine Studie der Argumente von Kumarila, Santarak?ita und Kamalasila (Kapitel 1 und 2), eine Einschätzung der Originalität und des Einflusses von Santarak?itas Kritik (Kapitel 3 und 4), eine tentative Interpretation der Art des philosophischen Antagonismus zwischen buddhistischem und brahmanischem Milieu (Kapitel 5) sowie eine kritische Edition und Übersetzung des Texts (Kapitel 6 und 7).
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