Beschreibung
Walter Jens schildert hier den Untergang des "letzten Individualisten" in einem totalitären Zukunftsstaat, in dem die Vermassung der Menschheit endgültig vollzogen ist. Dieser Zukunftsstaat ist im Gegensatz zu Koestler nicht politisch gemeint, sondern steht stellvertretend für eine in uns allen vorhandene bedrohliche Welt. Kälte und Klarheit des Gedanklichen vereinen sich mit einem Stil der Präzision, der alles Überflüssige unerbittlich ausmerzt, den Stoff aber mit schonungslosem Realismus anpackt. Der Roman ist in vielen Sprachen erschienen und erlebte besonders in der französischen Ausgabe Aufsehen und hohe Auflagen. Die "Nouvelles Littéraires" Paris machten ihn zu ihrem "Livre de la Semaine", und eine von Emile Favre bearbeitete Bühnenfassung errang 1953 den Preis der "Amis de la Liberté".
Autorenportrait
Walter Jens, geboren 1923 in Hamburg, Studium der Klassischen Philologie und Germanistik in Hamburg und Freiburg/Br. Promotion 1944 mit einer Arbeit zur Sophokleischen Tragödie; 1949 Habilitation, von 1962 bis 1989 Inhaber eines Lehrstuhls für Klassische Philologie und Allgemeine Rhetorik in Tübingen. Von 1989 bis 1997 Präsident der Akademie der Künste zu Berlin.Verfasser von zahlreichen belletristischen, wissenschaftlichen und essayistischen Büchern (darunter zuerst "Nein. Die Welt der Angeklagten" 1950, "Der Mann, der nicht alt werden wollte", 1955), Hör- und Fernsehspielen sowie Essays und Fernsehkritiken unter dem Pseudonym Momos; außerdem Übersetzer der Evangelien und des Römerbriefes. Walter Jens war seit 1951 verheiratet mit Inge Jens, geb. Puttfarcken. Als "Grenzgängern zwischen Macht und Geist" wurde beiden 1988 der Theodor-Heuss-Preis mit der Begründung verliehen: "Gemeinsam geben Inge und Walter Jens sowohl durch ihr schriftstellerisches Werk wie durch ihr persönliches Engagement immer wieder ermutigende Beispiele für Zivilcourage und persönliche Verantwortungsbereitschaft."Walter Jens starb am 9. Juni 2013 in Tübingen.
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