Beschreibung
Berlin am 20.07.1944. In einem Bunker des OKH in der Bendlerstraße tut der Obergefreite Hentig seinen Dienst als Telefonist. Er ist einer der Ersten, die von dem Attentat auf Hitler und dem geplanten Umsturz erfahren. Die Situation, der er sich unvermutet und unvorbereitet gegenübersieht, verlangt von ihm eine Entscheidung. Innerlich steht er seit langem auf seitens der Widerstandskämpfer. Andererseits aber weiß er, dass seine Angehörigen durch die zu erwartenden Aktionen aufs schwerste gefährdet sind, und dass sein Entschluss - gleichviel, wie er ausfällt - sich auf sie auswirken wird. Walter Jens' Hörspiel zeigt die tiefe innere Problematik solcher Entscheidungen, die jedermann auferlegt werden können - auch demjenigen, der glaubt, dass es möglich sei, sich den Kräften, die in seiner Epoche wirksam sind, zu entziehen. Regie: Oskar Nitschke
Autorenportrait
Walter Jens (1923-2013) war ein deutscher Altphilologe, Literaturhistoriker, Schriftsteller, Kritiker und Übersetzer. Er war Ordinarius für Rhetorik an der Eberhard Karls Universität Tübingen, Präsident des PEN-Zentrums Deutschland und Präsident der Akademie der Künste zu Berlin.