Beschreibung
Magisterarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Geschichte - Sonstiges, Note: 1,3, Universität Duisburg-Essen (Historisches Institut), Veranstaltung: Geschichte: außereuropäische Geschichte - Deutsche Kolonialgeschichte, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Aufstand der Herero gegen die deutsche Schutzherrschaft im Jahr 1904 ist in der Geschichtswissenschaft umfassend analysiert, bewertet und eingeordnet worden. Seit den 1960er Jahren kam es zu einer kaum noch zu überschauenden Flut von Veröffentlichungen, die den ersten deutschen Genozid des 20. Jahrhunderts thematisierten. In den letzten Jahren entwickelte sich in der Geschichtswissenschaft ein lebhaftes Interesse an der sprachlichen Analyse, weg von der reinen Darstellung der Ereignisse. Reichstagsdebatten, Reiseberichte, wissenschaftliche Aufsätze, private Korrespondenzen, Tagebücher - kurz: die (kollektive) Rede - rückten in den Mittelpunkt des Interesses. Wenig Beachtung fand in diesem Zusammenhang bislang die Wahrnehmung und Bewertung des Aufstandes in der deutschen Presse. Die Zahl der Arbeiten, die sich mit diesem Thema beschäftigt haben, ist nach wie vor vergleichsweise gering. Dies ist durchaus erstaunlich, bietet die Presse doch einen ungefilterten Blick auf die Mentalität, die zu jener Zeit herrschte - insbesondere mit Blick auf die Selbst- und Fremdwahrnehmung. Beides ist zur Erklärung der Ereignisse überaus wichtig. Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Analyse ausgesuchter lokaler und überregionaler Zeitungen aus dem Jahr 1904. Im Mittelpunkt des Interesses stehen nicht die Ereignisse selbst, sondern die Wahrnehmung und Darstellung derselben in der deutschen Öffentlichkeit. Wie reagierte die Presse auf einen Krieg, der sich am Rande der deutschen Einflusssphäre abspielte?