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Hitlers Rassenkrieg. Der Rußlandfeldzug und der Holocaust< http://www.wissen24.de/vorschau/23092.html). Man sieht auf diesen Bildern lachende SS-Chargen, aber auch freundlich dreinblickende Wehrmachtssoldaten, die offensichtlich stolz darauf sind, bei den Mordaktionen dabeisein zu können. Aus ihren Gesichtern spricht kein Unrechtsbewußtsein, statt dessen die Gewißheit, sich einer Aufgabe verschrieben zu haben, und zwar im Namen von "Führer und Volk". Wenn Goldhagen die Massaker des deutschen Polizeibataillons an den jüdischen Menschen Osteuropas in allen Einzelheiten schildert, so liefert er zwar keine Beweise für den vermeintlichen Rückhalt, den die "Täter aus freien Stücken" in der Bevölkerung hatten, zeigt aber sehr genau, wozu selbst "ganz normale Familienväter" in bestimmten Konstellationen fähig sind und welche schrecklichen Folgen daraus für die Betroffenen erwachsen. Massaker, Greuel und Exzesse aber sind in der Kriegsgeschichte wieder und wieder verzeichnet. Die Spur dieser Gewalttaten zieht sich von Magdeburg während des Dreißigjährigen Krieges, durch das Shenandoah-Tal in Nordvirginia während des amerikanischen Sezessionskriegs, bis ins vietnanesische My Lai. Und selbst die griechische Zivilisation war gegen den Zivilisationsbruch nicht gefeit. Thukidides schildert Gemetzel des Peloponesischen Krieges, die den Exzessen im gerade zu Ende gegangenen Bosnien-Krieg kaum nachstehen. Wir sollten uns davor hüten, Greuel und Exzesse als balkanische oder zentralafrikanische Besonderheit abzutun. Nicht nur in den Kriegen in Bosnien oder Ruanda, sondern in jedem anderen Krieg auch, kommt es zu einer Außerkraftsetzung des gesellschaftlichen Tötungsver- bots und damit zur Gefahr, daß im psychologischen Sinn männliche Tiefenschichten angeschnitten und aktiviert werden, die sich jeglicher Kontrolle entziehen. [.]">

ZIVILISIERTE GRAUSAMKEIT - Der Mensch als williger Vollstrecker

Akademische Schriftenreihe V109446

Bod
Erschienen am 01.02.2013
CHF 23,50
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783656247265
Sprache: Deutsch
Umfang: 16
Auflage: 1. Auflage

Beschreibung

Essay aus dem Jahr 1996 im Fachbereich Philosophie - Praktische (Ethik, Ästhetik, Kultur, Natur, Recht,.), Sprache: Deutsch, Abstract: In seiner kürzlich erschienenen Studie über die "willigen Vollstrecker" untermauerte der amerikanische Politologe und Historiker Daniel J. Goldhagen seine These von der stillschweigenden Billigung der Massenmorde an den Juden durch die Mehrzahl der Deutschen unter anderem mit Äußerungen in den Briefen von Angehörigen des Polizeibataillons 101, aber auch mit Photos, auf denen die Ermordung jüdischer Männer, Frauen und Kinder festgehalten wurde. (siehe auch: >Hitlers Rassenkrieg. Der Rußlandfeldzug und der Holocaust< http://www.wissen24.de/vorschau/23092.html). Man sieht auf diesen Bildern lachende SS-Chargen, aber auch freundlich dreinblickende Wehrmachtssoldaten, die offensichtlich stolz darauf sind, bei den Mordaktionen dabeisein zu können. Aus ihren Gesichtern spricht kein Unrechtsbewußtsein, statt dessen die Gewißheit, sich einer Aufgabe verschrieben zu haben, und zwar im Namen von "Führer und Volk". Wenn Goldhagen die Massaker des deutschen Polizeibataillons an den jüdischen Menschen Osteuropas in allen Einzelheiten schildert, so liefert er zwar keine Beweise für den vermeintlichen Rückhalt, den die "Täter aus freien Stücken" in der Bevölkerung hatten, zeigt aber sehr genau, wozu selbst "ganz normale Familienväter" in bestimmten Konstellationen fähig sind und welche schrecklichen Folgen daraus für die Betroffenen erwachsen. Massaker, Greuel und Exzesse aber sind in der Kriegsgeschichte wieder und wieder verzeichnet. Die Spur dieser Gewalttaten zieht sich von Magdeburg während des Dreißigjährigen Krieges, durch das Shenandoah-Tal in Nordvirginia während des amerikanischen Sezessionskriegs, bis ins vietnanesische My Lai. Und selbst die griechische Zivilisation war gegen den Zivilisationsbruch nicht gefeit. Thukidides schildert Gemetzel des Peloponesischen Krieges, die den Exzessen im gerade zu Ende gegangenen Bosnien-Krieg kaum nachstehen. Wir sollten uns davor hüten, Greuel und Exzesse als balkanische oder zentralafrikanische Besonderheit abzutun. Nicht nur in den Kriegen in Bosnien oder Ruanda, sondern in jedem anderen Krieg auch, kommt es zu einer Außerkraftsetzung des gesellschaftlichen Tötungsver- bots und damit zur Gefahr, daß im psychologischen Sinn männliche Tiefenschichten angeschnitten und aktiviert werden, die sich jeglicher Kontrolle entziehen. [.]

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